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Mutmacher genau zum richtigen Zeitpunkt (BNN)

Magdeburg/Kronau/Östringen. Die Rhein-Neckar Löwen sind wieder in der Spur und fühlen sich für den heißen Herbst mit dem Landes-Derby gegen Frisch Auf Göppingen und der kniffligen Pokal-Aufgabe bei der MT Melsungen bestens gerüstet. „Wir haben eine überragende Leistung abgeliefert“, kommentierte Gudmundur Gudmundsson, der Trainer des badischen Handball-Bundesligisten, den verdienten 29:24(16:12)-Erfolg als Gast des SC Magdeburg. „Wir haben clever gespielt und gezeigt, was in dieser Mannschaft steckt“, ergänzte der Isländer, der den famosen Auftritt seiner Mannschaft vor 6 419 Zuschauern in der Bördelandhalle als Mutmacher zum richtigen Zeitpunkt ansieht.

„Wir haben unter der Woche im Training sehr hart und konzentriert gearbeitet – und als Belohnung haben wir uns zwei Punkte abgeholt“, betonte Gudmundsson, dessen Auswahl nach der äußerst dürftigen Leistung beim 30:30-Remis gegen die MT Melsungen zu Recht viel Kritik einstecken musste. „Wir haben die richtige Reaktion gezeigt und eine Mannschaftsleistung auf ganz hohem Niveau abgeliefert“, meinte der Isländer, der mit großer Zufriedenheit vor allem den Auftritt von Karol Bielecki, in den vorangegangenen Partie noch das Sorgenkind in den Reihen der Badener, registrierte.

Der polnische Halbrechte, der als sehr sensibler Spieler gilt und an seiner früheren Wirkungsstätte nicht gerade freundlich empfangen wurde, zeigte eine bärenstarke Leistung und war mit seinen sieben Treffern einer der Garanten des fünften doppelten Punktgewinns der Badener in dieser Spielzeit, der zumindest vorübergehend mit dem Sprung auf den fünften Tabellenplatz belohnt wurde. Nicht zuletzt mit seinen Toren trug der Rückraum-Scharfschütze seinen Teil dazu bei, dass die SCM-Fans im Hexenkessel Bördelandhalle früh verstummten.

Zwei weitere Faustpfande der Badener waren Goran Stojanovic, der im Tor zu Höchstform auflief und besonders in der ersten Halbzeit mit einer Quote von nahezu 50 Prozent überragte, sowie die sattelfeste und beherzt zupackende Abwehr. „Wir haben den frischeren Eindruck gemacht und nur wenig Fehler gemacht – obwohl wir großen Respekt vor den Magdeburgern hatten“, verriet Defensivspezialist Oliver Roggisch, der den Abwehrverbund der Gäste überragend dirigierte.

„Im Angriff haben wir das umgesetzt, was wir uns vorgenommen hatten“, ergänzte Linkshänder Michael Müller, der sich vor Jahresfrist bei der damaligen 29:33-Pleite beim ersten deutschen Champions-League-Sieger einen Kreuzbandriss zugezogen hatte und danach ein halbes Jahr ausfiel.

Bis zur Pause wegen des Supercups Anfang November stehen für die Löwen noch drei Partien im Terminplan. Am Samstag (15 Uhr) steigt in der Mannheimer SAP-Arena das brisante Landes-Derby gegen Göppingen, am 28. Oktober (19.45 Uhr) geben die Gudmundsson-Schützlinge bei der HSG Wetzlar ihre Visitenkarte ab. Dazwischen findet am 25. Oktober (19.45 Uhr) das Drittrundenspiel im DHB-Pokal bei der MT Melsungen statt – drei Aufgaben, bei denen Verlieren für die Löwen absolut tabu ist.

Von Christof Bindschädel