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Myrhols Comeback im Landesderby (RNZ)

Kronau. Es ist ein ganz besonderes Spiel für die Rhein-Neckar Löwen, das Landesderby in der Handball-Bundesliga gegen Frisch Auf Göppingen am Samstag um 15 Uhr in der SAP Arena. Zum einen haben die Löwen nach der Niederlage im Vorjahr im Schwäbischen – „Göppingen hat uns zuletzt auseinandergenommen“ (Manager Thorsten Storm) – noch etwas gut zu machen, zum anderen kehrt ein Spieler überraschend auf die Platte zurück, der lange schmerzlich vermisst wurde: Kreisläufer Bjarte Myrhol hat nach seiner Krebserkrankung mit OP und Chemotherapie das Training wieder aufgenommen und steht morgen im Kader. Zudem wird im November, nach dem Supercup, auch Rechtsaußen Ivan Cupic zurück erwartet.

„Bjarte steigt wieder ein“, sagte gestern freudestrahlend Trainer Gudmundur Gudmundsson. „Er hat in den letzten zehn Tagen große Fortschritte gemacht. Wir haben alle mit ihm mitgefühlt und freuen uns über seine Rückkehr.“ Manager Thorsten Storm: „Das ist ein Arbeitsversuch, noch ist er nicht zu hundert Prozent fit. Aber er hat uns alle überrascht und nach den großen Fortschritten, die er gemacht hat, war es möglich, dass er der Mannschaft hilft. Vielleicht fünf Minuten im Angriff.“

Auch der Trainer will seinen Torjäger nicht nur auf der Bank sitzen lassen und denkt an Kurzeinsätze. Und wenn Myrhol spielt, dann will er natürlich auch gewinnen – was gar nicht so leicht fallen dürfte, wie es bei einem Blick auf die Tabelle erscheint, denn mit nur drei gewonnenen Spielen liegen die Schwaben nur auf dem elften Platz. Gudmundsson: „Das Spiel im letzten Jahr und auch in unserer Vorbereitung war sehr hart. Ich erwarte, dass auch diesmal hart gekämpft wird. Abwehrchef Oliver Roggisch, der einst selbst in Göppingen gespielt hat, fordert daher, da weiter zu machen, „wo wir beim Sieg in Magdeburg aufgehört haben.“

Seine eindeutige Steigerung führt Roggisch darauf zurück, dass er in der letzten Saison nicht ganz fit war und Rückenprobleme hatte. „Zum ersten Mal in meiner Karriere saß ich auf der Bank“, sagt der Weltmeister von 2007, „also habe ich an meiner Fitness gearbeitet, zehn Klio abgenommen und bin schneller geworden. Aber da spielt auch der Trainerwechsel eine Rolle. Zudem habe ich mit Sesum einen guten Abwehrspieler neben mir.“

Von Hasso Waldschmidt