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Nach Aus in WM-Hauptrunde: DHB-Sieg nur noch für die Statistik

Deutlicher Erfolg über Brasilien

Johannes Golla machte gegen Brasilien ein Klasse-Spiel.

Die deutsche Handball-Nationalmannschaft hat sich bei der WM in Ägypten am Samstagabend 31:24 (16:12) gegen Brasilien durchgesetzt. Nachdem sich Spanien und Ungarn durch ihre Siege zuvor bereits die beiden Viertelfinal-Plätze der Gruppe gesichert hatten, geht es für die DHB-Auswahl vor allem darum, sich anständig aus dem Turnier zu verabschieden. Die Leistung gegen Brasilien war definitiv vorzeigbar. Löwe Uwe Gensheimer, 60 Minuten auf der Platte, traf drei Mal und verbuchte zwei Steals. Teamkollege Patrick Groetzki durfte in Halbzeit zwei ran und legte Sebastian Firnhaber das 29:22 formschön auf.

Nach zwei Treffern von Brasilien-Kreisläufer Rogerio Moraes zum 0:1 (1.) und 2:2 (4.) übernehmen die Deutschen das Kommando. Julius Kühn schließt einen 5:0-Lauf zum 7:2 ab, zuvor landet Johannes Bitter die vierte Parade und steht bei 67 Prozent Fangquote: Für Deutschland laufen die ersten zehn Minuten nach Maß. Solide in Abwehr und Tor, klar strukturiert im Rückraum, dazu drei Kreistore von Johannes Golla: Gegen eine solch konzentrierte Nationalmannschaft haben die Brasilianer zunächst keine Lösung.

Dass sie sich dennoch Stück für Stück zurückkämpfen, liegt an deren eigener Steigerung, aber auch an den ersten Fehlern der Deutschen. Vorne trifft Haniel Langaro, hinten hält Cesar Almeida – so kommen die Südamerikaner auf 10:8 heran (15.). Bis zum 11:9 und über sieben zähe Minuten hinweg bleibt es knapp, dann finden die Jungs um Kapitän Gensheimer wieder in ihren Rhythmus. Regisseur Philipp Weber verteilt die Bälle klug, Bitter landet die nächsten Paraden, der starke Kai Häfner wuchtet ein zum 16:11 (29.). Zur Pause steht ein recht klares 16:12.

Der bärenstarke Golla mit seinen Toren fünf und sechs erhöht direkt nach Wiederbeginn auf 18:12 (33.). Abschütteln lassen sich die Brasilianer aber auch jetzt nicht. Almeida hält, Guilherme Torriani mit einem Doppelschlag verkürzt auf 18:14 (36.). Bis zum 24:20 (47.) bleibt der Abstand konstant. Als der starke Moraes gar auf 24:21 verkürzt, nimmt Bundestrainer Gislason eine Auszeit (48.). Die sitzt: In den kommenden zehn Minuten lassen seine Jungs nur noch zwei Tore zu, treffen selbst sechs Mal und führen 30:23 (57.) – da ist die Partie schon lange entschieden.

Deutschlands Torschützen: Golla 7, Weber 6, Kühn 5, Häfner 4, Gensheimer 3, Schiller 3/3, Drux 1, Firnhaber 1, Kastening 1

Bilder: Sascha Klahn/DHB