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Nach der Bescherung gleich wieder in die Halle

Mannheim. Auch wenn beim 33:23 der Rhein-Neckar Löwen gegen die HSG Düsseldorf noch nicht alles Lametta war, was glänzte – nach dem letzten Heimspiel in diesem Jahr kam doch noch etwas Festtagsstimmung auf. Die Handball-Profis der Löwen wünschten ihren Fans mit einem großen Transparent „Frohe Weihnachten“ und auch der Aktionstag zugunsten der Hilfsorganisation „Ein Herz für Kinder“ erwies sich als voller Erfolg. Nach der nicht einkalkulierten Niederlage in Berlin hatten manche schließlich schon vor Weihnachten einen brennenden Baum befürchtet – doch dafür war der Vorletzte aus Westdeutschland trotz einer starken ersten Halbzeit letztlich zu schwach.

Viele konstruktive Gespräche

Löwen-Trainer Ola Lindgren führte den Erfolg nicht zuletzt auf die entsprechende Aufarbeitung der Berlin-Reise zurück. „Wir haben sehr konstruktive Gespräche im Team gehabt“, sah der Schwede etwa wieder deutlich mehr Aggressivität in der Defensive und zeigte sich mit dem Ergebnis einverstanden. „Mit zehn Toren Unterschied gewinnt man nicht auf Bestellung“, spielte Lindgren auf die Erwartungshaltung im Umfeld an, ohne dabei die Schwachpunkte auszusparen. Zu frühe Abschlüsse, Defizite auf der Spielmacherposition, auf der Manojlovic überhaupt nicht zum Einsatz kam, und ein Überdrehen im zweiten Durchgang, als die Partie nach dem Traumstart in Halbzeit zwei schnell entschieden war.

„Die Steigerung unmittelbar nach der Pause war wichtig, aber da hatte das Ergebnis höher ausfallen müssen“, zeigte sich Rechtsaußen Patrick Groetzki, den Bundestrainer Heiner Brand vor der Partie erwartungsgemäß aus dem erweiterten EM-Kader gestrichen hatte, gewohnt selbstkritisch. „Jeder hat gesehen, dass wir besser sind, aber das entscheidende Etwas hat eben gefehlt“, war für den Youngster vorweihnachtliche Selbstzufriedenheit fehl am Platz.

Gegensteuern wird hier ohnehin der enge Terminplan unterm Weihnachtsbaum: Nach der gestrigen Regenerationseinheit ist nur heute an Heiligabend trainingsfrei, am 25. Dezember steht bereits die unmittelbare Vorbereitung auf das Spiel am zweiten Weihnachtsfeiertag (20.15 Uhr) bei der HSG Wetzlar auf dem Programm. „Das sieht nach einer lösbaren Aufgabe aus, aber Wetzlar hat in dieser Saison bereits Lemgo geschlagen und mit Timo Salzer einen der besten Mitte-Spieler der Liga“, warnte Groetzki vor der Partie in Hessen. Und auch Manager Storm erwartet in der Rittal-Arena eine „hitzige Atmosphäre“, in der keinesfalls Weihnachtsgeschenke verteilt werden.

Von Thorsten Hof

 24.12.2009