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Neue Rollenverteilung (Lampertheimer Zeitung)

Löwen auf dem Papier Favorit gegen Hamburg

(br). „Heilfroh über den Sieg“ ist Andy Schmid am Mittwochabend nach dem 26:21-Heimsieg seiner Rhein-Neckar Löwen über den TV Großwallstadt gewesen. Der Schweizer Nationalspieler war mit acht Treffern erfolgreichster Torschütze des Mannheimer Handball-Bundesligisten. Ob es an der doch eher kleinen Kulisse von knapp 4300 Zuschauern lag, dass der aktuelle Spitzenreiter sich gegen die abstiegsbedrohten Hessen so schwer tat? Am heutigen Samstag, 15 Uhr, könnte die Mannheimer SAP Arena ausverkauft sein, wenn die Löwen vor eigenem Publikum den HSV Hamburg empfangen.

Im Vergleich zu den vergangenen Jahren sind die Rollen diesmal wie folgt verteilt: Die Löwen sind als Tabellenführer auf dem Papier Favorit. Der HSV Hamburg, der in der Liga nur auf dem sechsten Rang steht und um die Champions-League-Teilnahme in der kommenden Saison kräftig kämpfen muss, hat derzeit bereits neun Minuspunkte mehr als die Löwen. Doch der Blick auf die Tabelle täuscht vielleicht ein wenig. Für die Hanseaten lief es vor allem in der Hinrunde nicht optimal – fünf seiner letzten sechs Bundesligaspiele hat der HSV mittlerweile gewonnen. Mit DHB-Pokal und Champions-League sind die Hamburger sogar seit elf Partien ohne Niederlage. Am Mittwoch allerdings kam das Team von Coach Martin Schwalb zu Hause gegen den TSV Hannover-Burgdorf nicht über ein 26:26 hinaus.

Für Löwen-Coach Gudmundur Gudmundsson haben die Hanseaten, die in der Champions-League als Gruppensieger souverän das Achtelfinale erreichten, dennoch einen der besten Kader der Welt. Für den Isländer ist die heutige Spitzenbegegnung daher ein Treffen auf Augenhöhe. „Hamburg spielt aktuell viel besser als noch in der Vorrunde“, sagt Gudmundsson, für den der 30:23-Sieg seiner Mannschaft in der Vorrunde beim HSV überhaupt nicht mehr zählt. Der Trainer, der weiter auf die verletzten Kim Ekdahl du Rietz, Denni Djozic und Uwe Gensheimer verzichten muss, glaubt: „Wir müssen wieder bis zum Schluss um den Sieg kämpfen. Aber wir spielen zu Hause und hoffen auf große Unterstützung von unserem Publikum.“

Gudmundsson betont, dass seine Mannschaft gegenüber dem Sieg gegen Großwallstadt unter der Woche vor allem spielerisch eine Schippe drauflegen muss. Dem stimmt Spielmacher Schmid zu: „So wie in den ersten 40 Minuten gegen Großwallstadt dürfen wir uns gegen Hamburg nicht präsentieren.“ Gudmundsson sagt: „Im Angriff muss der Rückraum besser treffen.“

Die Hamburger verloren am Mittwoch beim Remis im kleinen Nordderby gegen Hannover-Burgdorf nicht nur einen Punkt. Kapitän Pascal Hens zog sich eine Stauchung im linken Sprunggelenk zu und droht heute auszufallen. Mit Blazenko Lackovic, der gegen Hannover mit Verdacht auf Gehirnerschütterung ebenfalls raus musste, ist ein weiterer Rückraumakteur bei den Hanseaten fraglich. Aber auch wenn beide Akteure ausfallen würden, hat der HSV jede Menge Weltklasse in den eigenen Reihen. Aktuell bester Hamburger Torschütze ist Hans Lindberg mit 157 Treffern. Mit Domagoj Duvnjak und Marcin Lijewski haben die Hamburger zwei weitere Rückraumschützen. Dazu kommen Kreisläufer Igor Vori, Rechtsaußen Stefan Schröder und Spielmacher Michael Kraus. Auch das Torhüterduo Johannes Bitter und Dan Beutler gehört zu den besten der Liga.