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Neuer Wettbewerb – neue Chance (MM)

Mannheim. Als die Pflicht mit dem 39:29 gegen Aufsteiger Eintracht Hildesheim erfüllt war, richtete sich der Blick von Gudmundur Gudmundsson bereits wieder in die Zukunft. Am Samstag (19 Uhr, MWS Halle, Mannheim) greifen die Rhein-Neckar Löwen gegen die OCI Lions Limburg in der dritten Runde erstmals in den EHF-Pokal ein . Und seinen größten Sieg hat der isländische Löwen-Coach in diesem Wettbewerb bereits errungen. „Ich konnte tatsächlich eine DVD zum nächsten Gegner organisieren“, lacht Gudmundsson.

Das dürfte schwieriger gewesen sein, als die 60 bevorstehenden Minuten gegen die Niederländer, doch Gudmundsson lässt sich auf diese Diskussion nicht ein: „Auch international ist alles enger zusammengerückt. Man kann keinen Gegner nur mit halber Kraft schlagen. Das ist ein neuer Wettbewerb und eine neue Chance für uns, die wir wahrnehmen wollen.“

Und was passiert, wenn der letzte Biss fehlt, zeigten nicht zuletzt die 29 Gegentore gegen Hildesheim. „Klar, das waren zu viele. Da hat zeitweise die Körpersprache nicht gestimmt, bei den Schlagwürfen waren wir zu defensiv“, bemängelte Coach Gudmundsson, der aber auch auf den Angriffswirbel mit fast 40 Treffern verwies und kein prinzipielles Problem sah. „Ich mache mir keine Sorgen. Wir können diese 6:0-Abwehr ganz anders spielen.“

Wesentlich mehr Schwierigkeiten mit seiner Defensive hatte zuletzt Geschäftsführer Thorsten Storm beim Manipulationsprozess in Kiel, wenn man einigen Beobachtern Glauben schenken will. Als „gezeichnet“ und gar „beschädigt“ wurde der Löwen-Manager nach seiner Vernehmung beschrieben. Aufgrund des laufenden Verfahrens wollte sich Storm nach dem Hildesheim-Spiel aber nicht weiter äußern.

Stattdessen ordnete sein Rechtsbeistand Konstantin Schropp die beiden stürmischen Tage an der Ostsee aus seiner Sicht ein. „Die Anwälte der Angeklagten Schwenker und Serdarusic sind nach dem Motto ‚Angriff ist die beste Verteidigung‘ vorgegangen und wollen die Zeugen unglaubwürdig machen. Das war zu erwarten“, sagte der Jurist. Festzuhalten sei aber, dass es unterschiedliche Angaben bislang nur in unbedeutenden Punkten gab. „Was die Belege betrifft, die Manipulationen nahelegen, gibt es eine klare Übereinstimmung“, betonte Schropp.

Auch die Erpressungsvorwürfe gegen den Löwen-Manager wollte Schropp nicht gelten lassen. „Das ist völlig unkonkret. Thorsten Storm hat sich in dieser Sache einwandfrei verhalten“, bewertet der Anwalt diesen Komplex ebenfalls als durchschaubares Ablenkungsmanöver der Verteidigung.

Von Thorsten Hof