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„Werden eine Bombenleistung brauchen“

Löwen erwarten furchtlose Füchse zum Duell um Platz eins

Andreas Palicka hielt am Sonntag in Ludwigshafen überragendFüchse-Trainer Velimir Petkovic kündigt „volle Attacke“ an, Löwen-Torwart Andreas Palicka verspricht, dass er und seine Kollegen „zu 150 Prozent auf der Platte“ stehen werden: Das Spitzenspiel der DKB Handball-Bundesliga am Donnerstag um 19 Uhr in der SAP Arena zwischen den Rhein-Neckar Löwen und den Füchsen Berlin ist das absolute Highlight des 17. Spieltags, der krönende Abschluss einer äußerst unterhaltsamen Hinrunde und das spektakuläre Duell um die Tabellenspitze. Die Hauptstädter kommen als Liga-Primus mit einem Punkt Vorsprung in die Kurpfalz, was für die derzeit zweitplatzierten Mannheimer vor allem eines bedeutet: Mit einem Sieg können sie sich die Tabellenführung schnappen und damit von den Berlinern zurückholen, welche diese Ende Oktober den Löwen abspenstig gemacht hatten.

Löwen-Kapitän Andy Schmid hatte bereits nach dem Heimsieg gegen Stuttgart davon gesprochen, nun auch die restlichen Liga-Spiele in diesem Jahr gewinnen zu wollen. Zum Berlin-Duell sagte der Schweizer: „Es werden viele Zuschauer da sein. Es liegt an uns, eine gute Leistung zu zeigen.“ Sein Trainer sieht das ähnlich. „Das sind zwei sehr wichtige Spiele“, sagte Nikolaj Jacobsen zu den Partien gegen Berlin und eine Woche später gegen Flensburg (21. Dezember, 20:45 Uhr). Und während Mads Mensah die eigene sportliche Situation dahingehend analysierte, dass es bei zwei Siegen aus diesen Topspielen „gut aussieht“ für die Löwen, stimmte Andreas Palicka, Erfolgsgarant beim jüngsten 26:18-Auswärtssieg in Ludwigshafen, seine Mitspieler und die Fans auf eine große Aufgabe ein: „Am Donnerstag werden wir eine Bombenleistung brauchen. Das weiß jeder – und dafür leben wir auch alle.“ Karten gibt es noch an allen bekannten Vorverkaufsstellen, unter der Hotline 062118190333 sowie online

Berliner Ausrufezeichen

Velimir Petkovic arbeitet überaus erfolgreich bei den FüchsenDamit müssten auch die letzten Langschläfer wachgerüttelt und eingestimmt sein auf das Top-Duell zum Hinrunden-Ausklang. Die Berliner absolvieren so oder so eine der besten Spielzeiten ihrer Bundesliga-Geschichte. Am vergangenen Spieltag setzten die Petkovic-Schützlinge das neueste Ausrufezeichen, drehten gegen eine starke MT Melsungen einen deutlichen Rückstand und gewannen am Ende recht souverän mit 32:29 (15:17). Aktuell stehen die Berliner bei 27:5-Punkten. Die einzigen Niederlagen der laufenden Saison kassierten die Füchse in Hannover (27:33) und zuhause gegen Flensburg (26:30), dazu gab es noch ein Remis gegen Kiel (25:25). Demgegenüber stehen 13 Siege. Der 14. soll am Donnerstag bei den Löwen folgen.

„Auf jeden Fall haben wir die Qualität, jeden Gegner zu schlagen, ob nun zuhause oder auswärts“, sagte Füchse-Coach Petkovic Anfang November. Dass dem ältesten Trainer der DKB Handball-Bundesliga der neueste sportliche Aufschwung in weiten Teilen mit zu verdanken ist, daran zweifelt im Umfeld des Traditionsklubs niemand. Der gebürtige Bosnier mit deutschem Pass hat einen extrem guten Draht zu seinen Spielern, kann genauso gut mit Talenten wie mit gestandenen Exzentrikern wie Petar Nenadic. Dass dieser unter „Petko“ nicht nur zur Topform aufläuft, sondern sich auch immer wieder in den Dienst der Mannschaft stellt, ist definitiv ein Verdienst des Trainers der Saison von 2005.

Langfristiger Aufwärtstrend

Dass ausgerechnet dieser Nenadic, Kopf und Anführer der Füchse, wegen eines Fouls samt unsportlichen Verhaltens im Spiel gegen Melsungen gegen die Löwen gesperrt fehlt, ist mehr als nur eine Randnotiz. Zumal der Spielmacher mit den zündenden Ideen jüngst erst seinen Wechsel im Winter nach Veszprem bekanntgegeben hat – was wiederum rund eine halbe Million Euro in die Kasse der Füchse spülen soll. Die Berliner wollen auch ohne Nenadic ihren langfristigen Aufwärtstrend fortsetzen, haben unter anderem mit Simon Ernst zur kommenden Saison und Stipe Mandalinic aktuell zwei weitere Kracher für den Rückraum verpflichtet. Bob Hanning, der Mann mit dem Masterplan für den Berliner Handballklub, hat ein klares Ziel vor Augen: Die Füchse sollen eines Tages Meister und auch international eine Marke werden.

Petar Nenadic ist der Kopf der Füchse-MannschaftOb mit oder ohne Nenadic – die Berliner verfügen ganz klar über die nötige Klasse, um bei den Löwen zu bestehen. Allein das Aufgebot im Rückraum liest sich wie eine deutsch-kroatische Weltauswahl: Paul Drux, Fabian Wiede, Steffen Fäth, Drago Vukovic, Stipe Mandalinic und Marko Kopljar – bei so viel geballter Power kommt jede Menge Arbeit auf die Abwehr der Löwen zu. Diese könnte wie in den vergangenen Spielen auf eine 5:1-Formation mit Hendrik Pekeler auf vorgezogenem Posten zurückgreifen, um den Rhythmus der wurfgewaltigen Rückraumreihe zu stören. Was auch immer sich Nikolaj Jacobsen ausdenkt: Er wird sein ganzes Geschick aufbieten müssen, um das von Andy Schmid formulierte Ziel zu erreichen. Aus den Spielen bis Silvester wünscht sich der Löwen-Kapitän ausnahmslos Siege. Da dies am Donnerstag besonders knifflig werden dürfte, hoffen die Jungs in Gelb auf entsprechend große Unterstützung von den Rängen.

Spenden für Herzenswünsche

Neben dem Nach-vorne-Brüllen der Mannschaft sind die Löwen-Fans am Donnerstag zusätzlich gefordert: Um die Löwenherz-Aktion zugunsten des Vereins Herzenswünsche zu unterstützen, ist die Löwen-Familie aufgerufen, kräftig Lose zu kaufen und sich damit in den Dienst der guten Sache zu stellen. Herzenswünsche e.V. hat es sich zum Ziel gesetzt, schwerkranken Kindern ein paar schöne Stunden zu bescheren. Ein Anliegen, das es aus Sicht der Rhein-Neckar Löwen dringend zu unterstützen lohnt.