Veröffentlichung:

Nicht verstecken (Allgemeine Zeitung)

(br). Sind die Rhein-Neckar Löwen die neue deutsche Handball-Talentschmiede? Es scheint derzeit fast so. Der Bundesligist verzückt im Moment die eigenen Fans mit guten Leistungen. Nach dem Umbruch im Sommer setzten die Mannheimer verstärkt auf junge Spieler. Ein guter Zug.

Mit den beiden 19-jährigen Marius Steinhauser und Kevin Bitz sowie dem erst 18 Jahre alten Torhüter Jonas Maier haben bereits drei Youngster aus der Region den Sprung in den Bundesligakader geschafft. Alle drei werden auch am heutigen Samstag wieder im Aufgebot der Mannheimer stehen, wenn die Löwen um 19 Uhr in der heimischen SAP Arena die HSG Wetzlar zum zweiten Heimspiel in dieser Saison empfangen.

„Ich denke, es sieht gut aus. Wir haben in dieser Saison schon einige junge Spieler in die Bundesligamannschaft eingebaut, und wenn ich mir die B-Jugend anschaue, dann sind dort Spieler, die sind zum jetzigen Zeitpunkt weiter als ein Uwe Gensheimer im geichen Alter“, sagt Rolf Bechtold, der das Förderzentrum der Löwen und der SG Kronau/Östringen leitet.

Bechtold: Bitz und Maier werden noch feste Größen

Durch den finanziellen Einschnitt im Sommer wurde der Klub praktisch dazu gezwungen, nach hoffnungsvollen Talenten aus der Region Ausschau zu halten. „Der Stellenwert der Jugendarbeit ist größer geworden“, stellt auch Bechtold fest. Der 60-Jährige ist sich sicher: „Kevin Bitz und Jonas Maier werden hier noch feste Größen werden. Beide muss man jetzt schon ein bisschen bremsen. Wir wollen die Jungen auch langsam heranführen.“

Wie viel Spielzeit Löwen-Coach Gudmundur Gudmundsson seinen Talenten am heutigen Samstag geben wird, bleibt allerdings abzuwarten. Mit der HSG Wetzlar kommt ein Team, das mit drei Siegen und einer Niederlage sehr gut in die Saison gestartet ist. „Wir treffen auf einen sehr gefährlichen Gegner. Wetzlar hat sich gut verstärkt, und mit dem Sieg gegen den HSV Hamburg haben sie gezeigt, dass man in dieser Spielzeit von dieser Mannschaft einiges erwarten kann.“ Mit Nationalspieler Michael Müller wechselte im Sommer ein Löwe zur HSG. Wetzlar verstärkte sich außerdem mit Kreisläufer Jens Tiedtke vom TV Großwallstadt, Rechtsaußen Tobias Reichmann vom THW Kiel und dem isländischen Rückraumspieler Fannar Thor Fridgeirssson.

Mit 8:0 Punkten zum Auftakt müssen sich die Löwen aber vor dem erstarkten Gegner sicherlich nicht verstecken. Coach Gudmundsson ist derzeit sehr zufrieden mit seinem Team: „Die Mannschaft entwickelt sich sehr gut. Ich bin zuversichtlich, dass wir uns weiter steigern können.“ Vor allem die jungen Spieler, zu denen Assistenzcoach Tomas Svensson auch die schwedischen Neuzugänge Niklas Landin-Jacobsen und Kim Ekdahl du Rietz zählt, die aber schon feste Größen im Team sind, hätten weiter Luft nach oben.