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Nielsen will den Umbruch – doch wer möchte weg?

Die Verwirrung um das Personalpuzzle der Rhein-Neckar Löwen geht weiter: Róbert Gunnarsson, Gudjon Valur Sigurdsson, Karol Bielecki, Ólafur Stefánsson und der beim Handball-Bundesligisten als Neuzugang eingeplante Krzysztof Lijewski sollen nach dem Willen von Löwen-Aufsichtsratsboss Jesper Nielsen in der kommenden Saison bei dessen Heimatverein AG Kopenhagen spielen. Fakt ist bislang aber offenbar nur, dass Stefánsson nach Dänemark gehen wird.

„Wir haben keinen Grund, einen Zu- oder Abgang zu vermelden. Alle genannten Spieler haben einen gültigen Vertrag bei den Löwen. Und wer den erfüllen möchte, kann das gerne tun. Bislang hat uns keiner mitgeteilt, dass er weg will“, sagte Manager Thorsten Storm zuletzt beim Sieg über Großwallstadt. Mit seiner Aussage ging er auf Konfrontationskurs zu Nielsen. Der hatte nämlich behauptet, an den Transfers gäbe es nichts mehr zu rütteln.

Doch immer deutlicher wird, dass der Däne zu forsch war und einen Alleingang gestartet hat. So ist aus dem Löwen-Umfeld zu hören, dass Gunnarsson (unter Vertrag bis 2012) angeblich lieber bleiben möchte. Gleiches gilt für Karol Bielecki, der sich in einem polnischen Zeitungsinterview positioniert hat: „Der Transfer ist nicht perfekt. Nielsen hat das zwar gesagt, aber keine Einzelheiten genannt.“ Der Rechtshänder hat offenbar wenig Lust, nach Kopenhagen zu wechseln: „Ich habe in der Bundesliga mehr als 1000 Tore erzielt, aber ich bin nicht zufrieden. Es fehlt mir der Meistertitel. Ein Wechsel nach Kopenhagen ist deshalb nicht verlockend, zumal ich bei den Löwen noch bis 2015 unter Vertrag stehe.“ Der Rückraumspieler schließt zwar einen Transfer nach Dänemark nicht aus. Er merkt aber an, dass er nur gemeinsam mit dem Noch-Hamburger Lijewski dort hingehen würde.

Offensichtlich ist jedoch, dass Bielecki seine ungeklärte Zukunft zu schaffen macht. Auch gegen Montpellier blieb er unter seinen Möglichkeiten. Der auf die Personaldiskussionen immer wieder angesprochene und nicht zu beneidende Trainer Gudmundur Gudmundsson will Nielsens Absichten aber nicht als Ausrede gelten lassen: „Alle Spieler wollen Erfolg. Wegen der Unruhe haben wir nicht verloren.“         

Unterdessen bringt Sascha Bratic, Berater des Halblinken Momir Ilic, seinen Schützling bei den Badenern ins Gespräch. „Momir ist beim THW Kiel nicht richtig glücklich. Er kann sich gut vorstellen, für die Löwen zu spielen“, sagt Bratic, schränkt jedoch ein: „Er steht in Kiel bis 2013 unter Vertrag. Die Klubs müssten sich einigen. Vielleicht gibt es bald etwas Neues.“ Mast

 26.04.2011