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Nordtour, Teil zwei: Nach Kiel folgt Hamburg

Badener gastieren am Samstag zum Spitzenspiel beim HSV Handball

Das zweite Spiel ihrer Nordtour wartet auf die Rhein-Neckar Löwen. Nach dem Pokal-Coup am Mittwoch in Kiel treffen die Gelbhemden am Samstag (15 Uhr, live auf Sport1) zum Bundesliga-Spitzenspiel auf den HSV Hamburg.

Vor Kurzem, Ende November, Anfang Dezember, haben die Löwen eine tolle Woche erlebt. Drei Auswärtsspiele standen an, drei Mal mussten sie weit reisen, nach Zagreb und Zaporozhye, dazu noch nach Melsungen, aber drei Mal nahmen sie die Beute in Form von jeweils zwei Zählern mit zurück. Doch diese Woche könnten sie jetzt noch toppen – mit einem Sieg am Samstag in Hamburg. Dann hätten die Badener nämlich innerhalb von neun Tagen nicht nur den erwarteten Sieg gegen Gummersbach (36:22) geschafft und den nicht unbedingt zu erwarteten Pokal-Erfolg in Kiel, sondern auch noch in Hamburg gepunktet. Es wäre wie ein vorgezogenes Weihnachtsgeschenk.

„Wir haben den Erfolg am Mittwochabend genossen. Aber dann folgte auch schon wieder die Vorbereitung auf Hamburg“, sagt Löwen-Trainer Gudmundur Gudmundsson. Die Gelbhemden blieben nach dem Pokalcoup gleich im hohen Norden, wohnen in einem Hamburger Hotel in der Nähe von Hagenbecks Tierpark, gingen am Donnerstagabend auf Einladung von Manager Thorsten Storm gemeinsam essen, trainieren in der Sporthalle Hamburg. Somit umgehen die Löwen die Reisestrapazen, um innerhalb von wenigen Tagen gleich zweimal von Kronau aus in den Norden Deutschlands aufzubrechen. Immerhin rund 600 Kilometer Strecke, einfach wohl gemerkt.

Und nach dem tollen Spiel am Mittwochabend in Kiel, in dem die Löwen praktisch durchgängig vorne lagen, sind die Gelbhemden natürlich hungrig, die Nordreise mit einem weiteren Erfolg abzuschließen, möchten den Doppelpack reißen. „Wir wollen in Hamburg punkten, wir gehen mit dem Ziel in das Spiel, dieses zu gewinnen“, kündigt Bjarte Myrhol an. Und sein Trainer Gudmundur Gudmundsson fügt an: „Wir freuen uns auf die Aufgabe und werden alles geben.“

Das wird auch nötig sein, denn diese Aufgabe, sie wird nicht allzu einfach werden. Nach einem mehr als mäßigen Saisonstart (zwei Niederlagen zu Saisonbeginn gegen den Bergischen HC und den THW Kiel) hat sich der Champions-League-Sieger aus der Hansestadt gefangen, in den letzten 14 Bundesliga-Spielen nur noch drei Punkte abgeben (Niederlage gegen Flensburg und Unentschieden gegen Lemgo) und gehört nun wie die Löwen zur fünfköpfigen Spitzengruppe der Liga. Das Quintett trennt gerade einmal vier Plus- beziehungsweise drei Minuspunkte (bei einer unterschiedlichen Anzahl absolvierter Spiele). Es geht für die Löwen also darum, nicht den Anschluss zu verlieren.

Die Löwen können nach dem Sieg in Kiel mit einer riesen Portion Selbstvertrauen in die Partie gehen. Schließlich haben die Badener momentan einen Lauf, gewannen die letzten acht Begegnungen, vier davon in der Bundesliga. „Mit dem Level, auf dem wir momentan agieren, ist auch in Hamburg etwas drin“, sagt Storm. Wie man in Hamburg gewinnt, das wissen die Löwen übrigens aus der Vorsaison. Da siegten sie in der Hansestadt deutlich mit 30:23, vor allem dank eines famos haltenden Niklas Landin im Tor.