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Nur kurz aus dem Tritt

Karlsruhe/Chambéry. Den zweiten Platz in der Vorrundengruppe B der Champions League hatten die Rhein-Neckar Löwen bereits vor dem Anwurf im „Phare“, der mit 4 000 Zuschauern gut gefüllten Handballhalle von Chambéry HB, sicher in der Tasche. Da der hartnäckigste Verfolger KS Kielce bei Tabellenführer MKB Veszprem verloren hatte, war dem badischen Bundesligisten Rang zwei nicht mehr zu nehmen. „Aufgrund unseres heftigen Spielplans waren wir schon etwas müde. Nicht zuletzt deshalb bin ich sehr zufrieden, dass wir dieses Duell trotzdem gewonnen haben“, kommentierte Löwen-Coach Ola Lindgren den verdienten 29:24(12:13)-Erfolg beim französischen Vizemeister.

Lindgrens Schützlinge erwischten einen nahezu perfekten Start und warfen sich bis zur elften Minute erstmals eine Vier-Tore-Führung (7:3) heraus. Nach der folgenden Auszeit von Chambérys Trainer Philippe Gardent kamen die Hausherren gegen nun etwas leichtsinnig agierende Badener aber zurück ins Spiel, glichen mit vier Treffern in Folge zunächst aus und hatten auch beim Seitenwechsel knapp die Nase vorn.

„Nach einem wirklich sehr guten Start haben wir Mitte der ersten Halbzeit das Spiel durch viele technische Fehler zunächst aus der Hand gegeben“, monierte Torhüter Henning Fritz. „Aber nach der Pause haben wir – gerade in der Abwehr – sehr diszipliniert gespielt und deshalb die Partie drehen können“, ergänzte der ehemalige Nationalkeeper, der mit seinen Teamkollegen am Samstag (18.15 Uhr) in der Karlsruher Europahalle das letzte Vorrundenspiel in der Königsklasse gegen Bosna Sarajevo bestreitet. In der Bundesliga sind die Löwen am Donnerstag (20.15 Uhr) beim TV Großwallstadt wieder gefordert.

Bester Werfer in Reihen der Badener war einmal mehr Uwe Gensheimer, der neun Treffer erzielte. Der Nationalspieler hatte mit seinen Toren zu Beginn der zweiten Halbzeit auch großen Anteil daran, dass sich die Löwen vorentscheidend auf 19:15 (39.) davonziehen konnten. „Da wir uns nach der Pause doch recht schnell abgesetzt haben, ist am Ende doch noch ein letztlich ungefährdeter Erfolg zu Stande gekommen“, meinte der Linksaußen. Ebenfalls in Torlaune war Gensheimers Nebenmann im linken Rückraum, Karol Bielecki, der sieben Treffer zum Erfolg beisteuerte.

Chambéry HB: Roine 5, Barachet 4, Paty 4, Detrez 4, Csaszar 3, Nocar 2, Joli 2/2.
Rhein-Neckar Löwen: Gensheimer 9/2, Bielecki 7, Klimovets 3, Stefansson 3, Gudjonsson 2, Groetzki 1, Müller 1, Bruhn 1, Harbok 1, Manojlovic 1.

Von Christof Bindschädel

 01.03.2010