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Ohne Jicha nichts zu holen

MANNHEIM (de). Das Kieler Verletzungspech trug sicherlich dazu bei, dass die Rhein-Neckar-Löwen am Mittwochabend mit 29:26 (15:14) ihren ersten Bundesliga-Erfolg gegen Serienmeister THW feierten.

Geschmälert wird der mit viel Einsatz und in der ersten Hälfte guter Anleitung von Andy Schmid erkämpfte Sieg dadurch aber nicht. Nach lange ausgeglichenem Spiel und wechselnder Führung waren die Löwen in der letzten Viertelstunde die klar bessere Mannschaft, die den Vorsprung uneinholbar ausbaute. Uneinholbar vor allem für eine Kieler Mannschaft, der sichtlich die Luft ausging.

Die Löwen-Fans und auch die Spieler warfen immer wieder mal einen Blick auf die THW-Bank. Filip Jicha saß dort, das Dauer-Schreckgespenst der Löwen. Der tschechische Rückraumstar und THW-Trainer Alfred Gislason wussten, dass sich daran nichts ändern würde. Ein Hexenschuss bremste den Halblinken.

„Das hat uns geholfen“, gestand Patrick Groetzki, der mit sieben Treffern bewies, dass er die Angst vor THW-Torwart Thierry Omeyer überwunden hat. Omeyer wurde klar von Slawomir Szmal ausgestochen, handelte sich zudem für einen Ellbogenschlag gegen Uwe Gensheimer eine Zweiminutenstrafe ein und überließ für den Rest des Spiels Andreas Palicka das Feld. „Dieser Sieg war einmal nötig“, stellte Löwen-Manager Thorsten Storm erleichtert fest.

Zwei Rückkehrer erlebten einen ganz unterschiedlichen Abend. Löwen-Kapitän Gudjon Valur Sigurdsson (Knieoperation) wurde bei seinem ersten (Kurz-)Einsatz seit dem 1. Februar stürmisch gefeiert. Christian Zeitz, der dem THW wegen eines Bänderrisses vier Wochen gefehlt hatte, wurde zum Buhmann für die 11.744 Zuschauer in der SAP-Arena, nachdem er einen heftigen Zusammenprall mit dem zum Tempogegenstoß ansetzenden Börge Lund provoziert hatte.

 03.12.2010