Veröffentlichung:

Phasenweise Wiedergutmachung

Karlsruhe. Zumindest phasenweise ist den Rhein-Neckar Löwen im wichtigen Champions-League-Heimspiel gegen RK Gorenje Velenje die versprochene Wiedergutmachung gelungen. Mit 33:30 (17:15) Toren behielt der badische Handball-Bundesligist gegen den slowenischen Meister verdientermaßen die Oberhand, verbuchte nach zuletzt zwei Unentschieden in Folge den zweiten Heimsieg in dieser Saison in der Königsklasse und verteidigte somit die Tabellenführung in der Vorrundengruppe B. „Wir sind froh, dass wir dieses Spiel gewonnen haben, denn wir haben schon zu viele Punkte liegen lassen“, sagte Trainer Ola Lindgren, der besonders mit der Angriffsleistung seiner Schützlinge zufrieden war. „Wir haben geduldig gespielt und immer auf unsere Chancen gewartet. Das hat mir wirklich gut gefallen“, meinte der Übungsleiter.

Von Beginn an zeigten die Gastgeber vor den 2 906 Zuschauern in der Karlsruher Europahalle ihren Siegeswillen und nahmen das Heft in die Hand. Bereits nach neun Minuten führten die Lindgren-Schützlinge mit 5:2 und marschierten auch bis zur Mitte des ersten Durchgangs stets vorne weg. Allerdings schlichen sich mit zunehmender Spieldauer wieder einige Unkonzentriertheiten ins Löwen-Spiel ein, die robust zu Werke gehenden Slowenen fanden ihrerseits besser in die Partie. „Da sind wir in der Abwehr einfach zu weit auseinander gestanden“, meinte Kapitän Gudjon Valur Sigurdsson, der jedoch mit dem Endresultat ganz gut leben konnte: „Wir sind jetzt seit 13 Spielen ungeschlagen – und diese Serie wollen wir natürlich weiter ausbauen.“

Nach dem 10:10-Ausgleich (22.) und einer anschließenden dreimaligen Führung der Gäste stellte Lindgren auf eine offensivere 5:1-Abwehr um – und gab dem Spiel letztlich die entscheidende Wende. „Wir haben vor allem nach der Pause etliche Ballverluste beim Gegner provoziert und sind so zu leichten Toren gekommen“, erklärte der Löwen-Coach, dessen Auswahl nach dem Seitenwechsel binnen fünf Minuten für die Entscheidung sorgte.

Drei Treffer von Sigurdsson sowie ein Doppelpack von Siarhei Harbok bedeuteten nach 44 Minuten zunächst die komfortable 27:20-Führung, nur wenige Augenblicke später legte der starke Kreisläufer Andrej Klimovets das 28. Löwen-Tor nach. Danach belohnten die Hausherren mit phasenweise begeisterndem Tempo-Handball die Fans, ließen aber in den Schlussminuten – wie so oft in den vergangenen Partien – die Zügel etwas schleifen. „Das müssen und werden wir abstellen“, kündigte Lindgren an. Die Gäste nutzten diese Phase ihrerseits zur Ergebniskosmetik.

Rhein-Neckar Löwen: Sigurdsson 7, Klimovets 6, Stefansson 6/3, Groetzki 5, Harbok 5, Bielecki 3, Müller 1.
RK Gorenje Velenje: Cupic 8/4, Stefanic 5, Bezjak 5, Harmandic 3/1, Kavas 2, Rnic 2, Simic 2, Sovic 1, Mlakar 1, Golcar 1.

Von Christof Bindschädel

 12.11.2009