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Pokal-Aus muss raus aus den Löwen-Köpfen (MM)

Badener heute zum Spitzenspiel nach Flensburg

MANNHEIM. Wenn Thorsten Storm seine Rangfolge der stärksten Mannschaften in der Handball-Bundesliga darlegen soll, muss er nicht lange überlegen. „Erst kommt Kiel, dann gleich die SG Flensburg-Handewitt“, sagt der Geschäftsführer der Rhein-Neckar Löwen. Und auch wenn man diese Aussage vor der heutigen Auswärtspartie der Löwen bei der SG (20.15 Uhr/Sport1) als Rhetorik abtun könnte und die Badener als Zweiter im Spitzenspiel beim Dritten die Favoritenrolle gerne den Norddeutschen zuschieben – im Moment spricht tatsächlich viel für die SG Flensburg-Handewitt, die in dieser Saison als einziges Team noch keine Heimniederlage hinnehmen musste und seit November in allen Wettbewerben ungeschlagen ist.

„Die letzten Male haben wir dort nicht unbedingt gut ausgesehen“, erinnert sich Storm beispielsweise an das Pokal-Viertelfinale (20:24), als nach der 12:11-Halbzeitführung vor allem im Angriff nur noch wenig gelingen wollte. „Da haben wir die falschen Würfe genommen und waren zu langsam“, blickt auch Trainer Gudmundur Gudmundsson ungern auf das Pokal-Aus zurück, stellt aber auch das Positive heraus. „Wir haben dort vor allem in der ersten Halbzeit ganz stark in der Abwehr gespielt. Das wird auch dieses Mal der Schlüssel sein“, hofft der Isländer auf eine konzentrierte Defensive und eine Torhüterleistung wie im EHF-Cup gegen Tatran Presov. „Das war vorbildlich“, lobt der Löwen-Coach sein Duo Stojanovic/Landin.

Überhaupt glich der jüngste Auftritt gegen Presov einem spielerischen Befreiungsschlag, doch die Löwen-Profis wissen den Sieg gegen die Slowaken einzuordnen. „In Flensburg müssen wir noch ein paar Prozent drauflegen“, hat auch Abwehrchef Oliver Roggisch viel Respekt vor den Nordlichtern. Spielmacher Andy Schmid gibt sich ebenfalls keinen Illusionen hin: „Bei der SG müssen wir alles mobilisieren, sonst bekommen wir auf die Mütze.“

Schmidt mit an die Förde

Auf personelle Verstärkung können die Badener dabei nicht hoffen, der knappe Kader ohne Gensheimer und du Rietz muss nun auch noch den Ausfall von Marius Steinhauser verkraften. Als Notfallvariante hinter Patrick Groetzki wird deshalb wohl David Schmidt aus der zweiten Mannschaft mit an die Förde reisen. „Das ist eine Option“, bestätigt Trainer Gudmundsson.

Von Thorsten Hof