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Portugal glückt direkte Revanche
DHB-Team unterliegt am „Tag des Handballs“ dem EM-Achten / Offizielle Verabschiedung von Uwe Gensheimer und Steffen Weinhold
Portugal glückt direkte Revanche: Im zweiten Duell binnen dreier Tage tat sich die deutsche Handball-Nationalmannschaft schwer gegen starke Portugiesen, führte mit vier (15:11), lag mit vier hinten (21:25) und verlor am Ende auch ein bisschen unglücklich 30:32 (17:17). Nicht dabei: Juri Knorr und Jannik Kohlbacher. Das Löwen-Duo fehlte am „Tag des Handballs“ wegen eines leichten Infekts.
Im Rahmen der Feierlichkeiten wurden der langjährige Kapitän und Löwen-Captain Uwe Gensheimer sowie Steffen Weinhold offiziell verabschiedet, nachdem sie im Anschluss an die Olympischen Spielen im Sommer dieses Jahres ihre Nationalmannschaftskarriere für beendet erklärt hatten. Vom Publikum in Düsseldorf bekamen die beiden langen und intensiven Applaus.
Nach 1:3-Fehlstart legen die Deutschen einen 6:0-Lauf zum 7:3 hin. Joel Birlehm nimmt Portugals Rückraum die ersten Würfe weg, vorne versenken Johannes Golla, Lukas Zerbe und Lukas Mertens eiskalt. Wie schon vor zwei Tagen beim 30:28 arbeiten sich die Portugiesen beharrlich ins Spiel, sind beim 9:8 voll drin (16.). Und genauso wie vor zwei Tagen schaltet das DHB-Team einen Gang höher. 15:11 und 17:13 führen die Jungs um Neu-Kapitän Golla, liegen gut auf Kurs (26.). Anders als vor zwei Tagen verlieren sie dann aber in den letzten Minuten der ersten Halbzeit den Zugriff in der Abwehr, leisten sich vorne etliche Fehlpässe und -würfe. Birlehm mit zwei Paraden rettet beim 17:17 zumindest das Unentschieden in die Pause.
Portugal glückt direkte Revanche: DHB-Team zeigt Moral
Einige Minusaktionen später steht es 18:22 für Portugal (36.). Der deutsche Negativ-Lauf summiert sich seit dem 15:11 (23.) auf 3:11. Alfred Gislason hat in der Auszeit einiges loszuwerden, nordet seine junge Truppe mit deutlichen Worten ein. Er will mehr Engagement, mehr Zug in der Gesamtleistung sehen. Zunächst aber bleiben die Iberer am Drücker, halten den Vorsprung bis zum 21:25 konstant (42.).
Weil der in der Pause für Birlehm gekommene Till Klimpke jetzt richtig zupackt, kann Marcel Schiller auf 23:25 verkürzen (43.). Deutschland versucht es mit einer 5-1-Abwehr und dem jungen Julian Köster von Zweitliga-Spitzenreiter VfL Gummersbach auf der Spitze. Portugal, mittlerweile durchweg mit ziemlich abgezockten Klasse-Spielern besetzt, findet wie schon in Hälfte eins gute Lösungen, bleibt beim 24:27 mit drei Treffern in Front (47.).
Deutschland zeigt Moral, hat auch ein bisschen Glück in der Abwehr, geht vorne Risiko – und wird durch Philipp Webers Tor zum 29:29 mit dem Ausgleich belohnt (56.). Bitter: Beim 30:31 verlieren die Deutschen im Angriff den Ball, mit weniger als einer Minute auf der Uhr. Portugal macht kurz darauf alles klar. Nach 60 Minuten steht ein verdientes 30:32 aus deutscher Sicht für starke Portugiesen.
Bilder: Steffen Hoffmann / Sascha Klahn / DHB