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Reaktion erwartet (BNN)
Löwen empfangen Wetzlar
Für Nikolaj Jacobsen stand auch mit dem Abstand von 18 Stunden fest: „Das war über weite Strecken die schlechteste Vorstellung der Rhein-Neckar Löwen, seit ich hier Trainer bin.“ Direkt nach der 29:32-Pleite im Gruppenspiel der Champions League bei IFK Kristianstad hatte der Coach des Handball-Bundesligisten noch deutlichere Worte gefunden. „Wie wir uns in der ersten Halbzeit präsentiert haben, das geht nicht und war peinlich“, hatte der Däne erklärt. Seine Mannschaft war vom schwedischen Meister über weite Strecken regelrecht vorgeführt worden.
Wiederholung verboten, Rehabilitierung geboten. „Ich erwarte, dass die Mannschaft am Sonntag mit einer ganz anderen Einstellung antritt, sonst verlieren wir auch gegen Wetzlar“, sagte Jacobsen nach der Videoanalyse des nächsten Gegners. Morgen (17.15 Uhr) empfängt der in der Bundesliga verlustpunktfreie Tabellenführer, dessen Fokus in dieser Saison auf die nationale Meisterschaft gerichtet ist, in der SAP-Arena die auf Rang vier notierte HSG Wetzlar. „Da dürfen wir uns keinen Ausrutscher erlauben“, mahnte auch Andy Schmid.
Die Hoffnungen, dass die Löwen auf ihr normales Leistungsniveau zurückfinden, gründen zum einen auf der erwartbaren Trotzreaktion. Zum anderen kehrt Uwe Gensheimer zurück, der seinen grippalen Infekt auskuriert hat. Der Einsatz von Stefan Kneer ist dagegen sehr fraglich. Beide Stammspieler wurden in Schweden schmerzlich vermisst.
Die Löwen hatten dem schnellen Angriffsspiel der Gastgeber lange Zeit nichts entgegenzusetzen. „Wir sind überfahren worden“, beschrieb Schmid gegenüber der Nachrichtenagentur dpa das unerwartet einseitige Geschehen. Der mit sieben Toren erfolgreichste Werfer und beste Akteur der Löwen redete aber auch einem gelassenen Umgang mit der zweiten Saisonniederlage das Wort: „Das war ein Schuss vor den Bug, vielleicht sogar zur rechten Zeit. Wir müssen uns nicht verrückt machen lassen.“ Er sei „guten Mutes, dass wir zumindest Vierter werden.“ Sechs Teams der Achtergruppe erreichen die K.-o.-Runde, noch sind die Löwen Dritter.
Von Reinhard Sogl