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Reine Kopfsache

Im Halbfinale der EHF FINALS Men 2021 treffen Löwen und Füchse bereits zum dritten Mal in dieser Saison aufeinander. Auf dem Spiel steht: die letzte große Titelchance

Reine Kopfsache: Im Halbfinale der EHF FINALS Men 2021 treffen Löwen und Füchse bereits zum dritten Mal in dieser Saison aufeinander.
Löwe Nikolas Katsigiannis beim Siebenmeter gegen Emil Jakobsen.

Reine Kopfsache: Wenn am Samstagabend in der SAP Arena Rhein-Neckar Löwen und Füchse Berlin aufeinandertreffen, muss man nicht lange um den heißen Brei reden: Dann geht es für beide Teams um die letzte große Titelchance der laufenden Saison. Das zweite Halbfinale der EHF FINALS Men 2021, es könnte für Löwen wie Füchse der positive Wendepunkt einer insgesamt ziemlich durchwachsenen Spielzeit werden. Anwurf ist um 20.45 Uhr, DAZN überträgt live.

„Wir werden bereit sein – genauso wie die Füchse bereit sein werden“, sagt Löwen-Spielmacher Andy Schmid. Er erwartet ein Duell auf Augenhöhe, wenngleich die aktuelle Form für den Gegner spreche. „Ich denke, in so einem Spiel werden noch einmal alle Kräfte mobilisiert. Da wird alles, das war, auf die Seite geschoben.“ Auf dem Niveau eines Euro-League-Halbfinales komme es zu 70, 80 Prozent auf den Kopf an. Diesen freizubekommen bis Samstagabend, sei die große Aufgabe in der laufenden Trainingswoche.

Der Kopf ist das eine – die Taktik das andere. Klaus Gärtner und Martin Schwalb gehen die Vorbereitung im Teamwork an. Sie wissen genau: Wollen wir gegen die Füchse reüssieren, braucht es in jedem Bereich eine Leistung nahe am Optimum. „In der Abwehr müssen wir die Räume kleiner machen, müssen uns gegenseitig mehr helfen und damit die Eins-gegen-eins-Situationen besser lösen, als wir das noch vor zwei Wochen im Heimspiel gemacht haben“, so die Vorgabe des Trainer-Duos. Beim 24:27 gerieten die Löwen nach 40 Minuten komplett aus der Spur, verloren vorne wie hinten die entscheidenden Zweikämpfe. Das anders zu gestalten am Samstag, da sind sich Gärtner und Schwalb sicher, wird der Schlüssel werden zum Erfolg.

Reine Kopfsache: direkte Duelle gewinnen

Reine Kopfsache: Im Halbfinale der EHF FINALS Men 2021 treffen Löwen und Füchse bereits zum dritten Mal in dieser Saison aufeinander.
Löwen-Trainer-Duo Martin Schwalb und Klaus Gärtner (links).

In der Abwehr die direkten Duelle zu gewinnen gegen einen unfassbar breit bestückten Rückraum, ist der eine Teil. Der andere betrifft das eigene Angriffsspiel. „Hier muss es uns gelingen, den körperlich starken Innenblock der Füchse in Bewegung zu versetzen“, sagt das Trainerteam. Wohl wissend, dass es sich dabei um eine Mammutaufgabe handelt. Egal, wer da im Innenblock der Füchse steht: Mehr Physis und Erfahrung als die Herren Marsenic, Gojun und Kopljar kann man kaum auf die Platte bringen. Aus Löwen-Sicht wird es schon ein ziemlich perfektes Zusammenspiel von Rückraum, Außen und Kreis brauchen, um den harten Füchse-Kern aufzuweichen.

Dass die Jungs in Gelb und Blau genau das können, haben sie nicht zuletzt beim Bundesliga-Gastspiel in Berlin gezeigt. Beim 29:23 lief all das, was im Rückspiel schiefging, noch richtig, richtig gut. Spielten Andy Schmid, Albin Lagergren, Jannik Kohlbacher & Co. die Füchse-Defensive mit hohem Tempo und gnadenloser Präzision auseinander. An diese Leistung anzuknüpfen, muss das Ziel sein für Samstag. „Wir brauchen eine breite Spielanlage und müssen, wo immer es geht, in unser Tempospiel finden“, so die Vorgabe von Martin Schwalb und Klaus Gärtner.

Die Berliner haben sich zuletzt zwar deutlich verbessert, aber noch lange nicht durchgehend souverän und konstant präsentiert. Vor dem bärenstarken 34:27 gegen Göppingen gab es ein Remis in Hannover. Selbstbewusstsein ziehen die Füchse aus den Leistungen in der bisherigen EHF European League-Saison, aus dem jüngsten Auftritt in Mannheim sowie aus der Breite des Kaders, der pünktlich für das FINALS-Wochenende komplett ist. Geschäftsführer Bob Hanning bringt die Ausgangslage seiner Mannschaft auf den Punkt: „Es ist die schwerste aller Möglichkeiten, gegen den Gastgeber im Halbfinale zu spielen. Wenn man so ein Turnier gewinnen will, muss man aber auch für zwei Spiele bereit sein.“