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Remis zum Start in heiße Vor-EM-Phase

Deutschland spielt im Test gegen Ägypten 31:31

Remis zum Start in heiße Vor-EM-Phase: Deutschland spielt im Test gegen Ägypten am Freitagabend in Neu-Ulm 31:31.
Juri Knorr beim Abschluss.

Remis zum Start in heiße Vor-EM-Phase: Deutschland hat knapp zwei Monate vor Beginn der Heim-WM 31:31 (16:18) gegen Ägypten gespielt. Die Afrikaner zählen seit Jahren zur Weltspitze und dürfen als echter Gradmesser gelten. Die DHB-Jungs steigerten sich im Verlauf der Partie, leisteten sich ein paar Fehler zu viel, um das Spiel auf ihre Seite zu ziehen. Alle vier Rhein-Neckar Löwen kamen zum Einsatz und wussten durchaus zu gefallen.

Nach 0:2-Start legt Deutschland einen 5:0-Lauf hin. Die Abwehr steht, Ballgewinne werden in Tempotore umgemünzt. Beim 5:2 nimmt Ägypten die erste Auszeit (6.). Und diese sitzt. Mit einem 0:2- und einem 0:3-Lauf drehen die Gäste das Ergebnis, erzielen beim 8:8 den Ausgleich (15.). Zum Löwen-Duo Patrick Groetzki und Juri Knorr, das in der Start-7 steht, gesellt sich zu diesem Zeitpunkt Jannik Kohlbacher. Beim 9:11 kommt Andi Wolff erstmals nach seinem Bandscheibenvorfall wieder zum Einsatz (19.). Bis zur Pause landet er zwei Paraden, kann die Partie aber auch nicht nachhaltig beeinflussen. In die Kabinen geht es mit 16:18 aus deutscher Sicht.

Das Problem: Nach starkem Start bekommt die Abwehr keinen Zugriff mehr auf den beweglichen ägyptischen Angriff. Egal wo die Afrikaner angreifen – es brennt lichterloh und endet meist im Gegentor für das DHB-Team. Zwar läuft der Angriff, geleitet von Löwe Knorr, sehr gut. Um dieses Spiel erneut zu drehen, brauchen die Jungs von Alfred Gislason eine deutliche Steigerung in der Defensive. Beste Torschützen in Durchgang eins sind Groetzki, Julian Köster, Kai Häfner und Lukas Mertens mit je drei Treffern. Knorr steht bei zwei Torerfolgen.

Remis zum Start in heiße Vor-EM-Phase: David Späth mit starkem Debüt

Durchgang zwei beginnt mit David Späth im Tor. Es ist das Debüt in der A-Nationalmannschaft für den 21-jährigen Rhein-Neckar Löwen. Steal Johannes Golla, Konter Knorr: Beim 18:19 ist der Anschluss hergestellt (34.). Parade Späth, Konter Mertens: Da haben wir ihn, den Ausgleich (19:19, 36.). Knorr mit seiner vierten Bude bringt den Führungswechsel – jetzt sind die Deutschen voll in der Partie (20:19, 37.). Ägypten beweist nicht zuletzt in dieser Phase seine Klasse, kombiniert sich trickreich durch die deutsche Abwehr, bleibt so dran an den besser werdenden DHB-Jungs (23:22, 41.).  

Späth mit einer Sensationsparade hält erst die Führung (26:25, 48.) und dann das Unentschieden fest (27:27, 49.). Auf der Gegenseite pariert Ägyptens Mohamed Ali spektakulär gegen Mertens. Debütant Nils Lichtlein bricht durch zum 28:27 (50.) – so geht es in die entscheidende Phase. In dieser läuft einer richtig heiß: Löwe David Späth. Zwei freie Würfe nacheinander kauft er den Ägyptern ab, bringt die Halle zum Kochen (29:27, 53.). Mutig vom Bundestrainer, mit dem extrem jungen Rückraum Knorr / Lichtlein / Renars Uscins zu agieren, dazu Köster im Innenblock und Späth im Tor. Jugend forscht bei Deutschland! Und die Jungs danken es dem Coach, Köster passt perfekt auf Knorr: 31:29 (57.).

Unglücklich der technische Fehler von Häfner. Zwei Minuten auf der Uhr, ein Tor vor für Deutschland (31:30). Mohamed Sanad gleicht aus zum 31:31. 48 Sekunden vor Schluss die finale Auszeit von Gislason. Knorr sagt den Spielzug an. Ägypten verteidigt stark. Wieder ein technischer Fehler! Das tut weh. Auszeit Ägypten. Jetzt droht sogar die Niederlage. Die – immerhin – bleibt den Deutschen erspart. Der direkte Freiwurf nach abgelaufener Zeit bleibt in der deutschen Mauer hängen. Am Ende ist es eine gerechte Punkteteilung.

Bilder: Sascha Klahn / DHB