Rhein-Neckar Löwen erstmals beim Erima-Cup in Bremen dabei (WK)

Schon in den vergangenen Jahren hatte Gerster versucht, den aufstrebenden Bundesligisten aus Mannheim für dieses stets hochkarätig besetzte Vorbereitungsturnier an die Weser zu lotsen, doch in der Ära des inzwischen entlassenen Löwen-Geschäftsführers Thorsten „Theo“ Storm kam keine Einigung zustande. Nun aber hat sich das Blatt gewendet – und zwar nicht zuletzt dank Oliver Roggisch.

Der 205-fache Nationalspieler und Abwehrspezialist hatte seine Laufbahn im vergangenen Sommer bei den Rhein-Neckar Löwen beendet und ist dort inzwischen als Co-Trainer von Nikolaj Bredahl Jacobsen tätig. Zudem fungiert der 36-Jährige jetzt als Teammanager der Herren-Nationalmannschaft. Roggisch und Turnierorganisator Thomas Gerster kennen sich von vielen gemeinsamen Reisen mit der Nationalmannschaft, und über den persönlichen Kontakt fädelte Gerster nun den Coup mit dem Meisterschaftsaspiranten aus Mannheim ein. Die Handballfreunde in Bremen dürfen sich somit unter anderem auf die starke Flügelzange mit den deutschen Nationalspielern Patrick Groetzki und Uwe Gensheimer freuen.

Aber auch die weiteren Turnierteilnehmer reisen mit namhafter Besetzung an. Allen voran die SG Flensburg-Handewitt, der noch amtierende, aber im laufenden Wettbewerb im Achtelfinale gegen Kiel bereits ausgeschiedene Champions-League-Sieger von 2014. Das Nordlicht war bisher bei allen Auflagen des Erima-Cups dabei, „Flensburg ist unser Hometeam“, sagt Gerster. Und das offenbar aus gutem Grund: „Vom Umfeld bis zum Sportlichen passt hier einfach alles. Dazu wird auch noch über die volle Spielzeit gespielt“, freut sich Flensburgs Trainer Ljubomir Vranjes auf das erneute Gastspiel in Bremen. Und er weiß dabei auch eine große Anhängerschar aus dem Norden in seinem Rücken. Bereits jetzt hat der Fanclub aus Flensburg Karten gebucht, „wie in den Vorjahren sitzen sie auf Höhe der Mittellinie“, schildert Thomas Gerster.

Flensburg trifft im ersten Halbfinale auf den Cupverteidiger MT Melsungen, der aktuell im EHF-Pokal in der Runde der letzten Acht steht. Am Sonnabend, 8. August, kommt es damit ab 14 Uhr zur Neuauflage der Finalspiele von 2013 und 2014. Beide Male hatten die Hessen um Nationalspieler und Top-Torjäger Michael Allendorf knapp das bessere Ende für sich. Im zweiten Halbfinale ab 16 Uhr stehen sich dann Turnierdebütant Rhein-Neckar Löwen und der TSV Hannover-Burgdorf auf der Bürgerweide gegenüber. Topspieler der Niedersachsen ist Linksaußen Lars Lehnhoff, der in der Bundesliga zu den Top-Ten der Torschützenliste zählt.

Die Sieger dieser beiden Partien bestreiten tags darauf um 16 Uhr das Endspiel, um 14 Uhr stehen sich die Verlierer im Spiel um Platz drei gegenüber. Organisator Thomas Gerster rechnet an beiden Tagen mit insgesamt 5000 Zuschauern, „das wäre eine anständige Kulisse für dieses attraktive Feld mit Nationalspielern aus 14 Ländern“. Eintrittskarten für dieses Turnier der Kategorie A gibt es ab sofort bei Nordwestticket. Ein Tagesticket für einen nummerierten Sitzplatz kostet 13 Euro.

Von Frank Büter