Veröffentlichung:

Rhein-Neckar Löwen: Folgt die nächste Zitterpartie? (RNZ)

Die Rhein-Neckar Löwen erwarten morgen um 19 Uhr die HSG Wetzlar mit Altmeister Ivano Balic

Heidelberg. Am Sonntag war endlich mal Beine hochlegen angesagt: Trainer Nikolaj Jacobsen verdonnerte seine Rhein-Neckar Löwen zum Faulenzen, zum Regenerieren. Kraft tanken für den nächsten Kraftakt war die Devise. Der wartet nämlich schon morgen: Um 19 Uhr gastiert die HSG Wetzlar in der Mannheimer SAP Arena. Richtig, das Team, in dem mit Ivano Balic ein echter Weltstar steht. Ein genialer Regisseur, der seine besten Jahre allerdings schon hinter sich hat.

Heißt so viel wie: Die Badener haben einen Sieg fest im Visier. Und den brauchen sie auch, um weiterhin Kopf an Kopf mit dem THW Kiel an der Spitze durch die Liga zu marschieren. Ein Selbstläufer ist aber nicht zu erwarten, dazu ist die Leistungsdichte in der stärksten Liga der Welt zu groß. Geschäftsführer Lars Lamadé erklärt: „Wir dürfen Wetzlar auf keinen Fall unterschätzen. Der Tabellenplatz spricht sicherlich aktuell für uns, aber wir haben uns schon oft sehr schwer gegen Wetzlar getan.“

Was bleibt, ist die Frage: Können die zwei Punkte diesmal vielleicht leichter eingefahren werden? Oder wird es erneut eine Zitterpartie, die erst kurz vor Schluss entschieden sein wird. Damit kennen sich die Löwen-Fans mittlerweile ja bestens aus. Die Last-Minute-Siege gegen Flensburg, Lemgo, Celje und Melsungen sind schließlich noch allgegenwärtig. Auch bei Lamadé und der nimmt’s mittlerweile mit Humor: „Eigentlich macht Handball ja mehr Spaß, solange es spannend ist.“ Lacht er – aber nur kurz. Denn wenig später ist er wieder voll fokussiert, sagt: „Für unsere Nerven wären klarere Verhältnisse aber sicherlich auch mal beruhigender.“

Eine Erklärung für seine Spätstarter hat er übrigens nicht. Auch Lamadé sind die zwei Gesichter seiner Asse ein Rätsel. Vor der Pause im Schlafmodus, danach auf der Überholspur. Gegrübelt hat er darüber schon häufiger. Sein vager Ansatz: „Es muss wohl mit unserem Trainer zusammenhängen, Nikolaj scheint in der Kabine stets die richtigen Worte zu finden“, schmunzelt Lamadé.

Weg von den Löwen, hin zu Wetzlar: Als Tabellen-Zwölfter befindet sich die HSG derzeit jenseits von Gut und Böse. Sechs Siegen stehen sieben Niederlagen gegenüber. Geärgert haben sie unter anderem auch einen ehemaligen Champions-League-Sieger: Der HSV Hamburg wurde zuhause mit 31:28 abgewatscht. Einen nicht unbedingt zu erwartenden Punkt konnte Wetzlar auch in Melsungen (28:28) einfahren.

Zwei Highlights, denen aber auch viel Leerlauf gegenübersteht: Heimpleiten gegen Lübbecke und Bietigheim oder in Erlangen.

Von Daniel Hund