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Rhein-Neckar Löwen nehmen die nächste Ausfahrt Wetzlar (RNZ)

Am Freitag sollen zwei Punkte her

Zeit haben sie selten, die Rhein-Neckar Löwen. Der Terminplan der Bundesliga-Handballer ist rappelvoll. Ein Spiel jagt das nächste. Doch auch bei den Gelben bestätigen Ausnahmen die Regel. Seit dem 7. April, als die MT Melsungen mit 32:26 aus der SAP Arena gefegt wurde, sind Uwe Gensheimer und Co. nun schon spielfrei. Trainiert wird natürlich trotzdem. Auch gemeinsame Ausflüge stehen an. So wie am Dienstagabend. Da schaute der Vize-Meister nahezu geschlossen im „Ufo“ vorbei, um den Adlern im dritten Play-off-Spiel gegen Ingolstadt die Daumen zu drücken. Genutzt hat es nichts. Die Adler stürzten böse ab. Mit 1:6.

Gewissermaßen sind sie ja auch Brüder im Geiste, die Löwen und die Adler. Beide kämpfen um den deutschen Meistertitel, befinden sich in einem Zweikampf, in dem sie mittlerweile aber schlechtere Karten haben. Das weiß auch Lars Lamadé. Doch der Geschäftsführer der Löwen hat die Hoffnung auf die erste Meisterschaft noch nicht aufgegeben. Lamadé zur RNZ: „Natürlich spricht die Papierform zunächst für den THW Kiel, aber sie haben, genau wie wir auch, schon zwei Mal in dieser Saison gepatzt.“ Und weiter: „Daher wollen wir da sein, sollten sie noch einmal einen kleinen Fehler machen.“

Da Kiel und die Löwen punktgleich vorne weg marschieren, würde ein Remis der Ostsee-Riesen schon reichen, um die Badener auf die Pole Position zu hieven. In Sachen Tordifferenz haben sie hingegen klar das Nachsehen. Wie auch immer, am Freitag ab 19.45 Uhr wartet der nächste Kraftakt auf die Besten aus dem Südwesten. Es gilt bei der HSG Wetzlar die Zähne zu zeigen. Lamadé warnt schon mal: „Volle Halle, tolle Stimmung. In Wetzlar haben wir uns eigentlich immer schwer getan.“

Diesmal werden die Akkus allerdings mal voll sein. Vor allem am letzten Wochenende, als Trainer Nikolaj Jacobsen seinen Titeljägern komplett freigegeben hatte, war regenerieren angesagt. „Den Jungs hat das sehr gut getan“, freut sich Lamadé für sein Personal. Und das soll sich nun auch auf der Platte bemerkbar machen. Schließlich stehen noch zwei echte Feiertage bevor: Am 9. und 10. Mai, beim Final-Wochenende um den DHB-Pokal in Hamburg, soll endlich der Pott für die gelben Wiederholungstäter her. „Dort ist unsere Chance auf den Titel natürlich größer“, sagt Lamadé: „Aber nach wie vor ist die Meisterschaft unser großes Ziel.“

Und zu dem können wohl auch alle beitragen. Laut dem Löwen-Macher steht in Wetzlar der komplette Kader zur Verfügung.

Von Daniel Hund