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Rosinski verhindert Traumstart der Löwen

Karlsruhe. Zwei Sekunden vor der Schlusssirene ist der Traum der Rhein-Neckar Löwen vom perfekten Start mit zwei Siegen in die Gruppenphase der Champions League jäh geplatzt. Tomasz Rosinski holte Trainer, Spieler und Fans des badischen Handball-Bundesligisten mit seinem Treffer zum 29:29(17:15)-Endstand im Heimspiel gegen den polnischen Meister KS Kielce auf den harten Boden der Realität zurück. „Es sollte einfach nicht sein“, kommentierte Löwen-Kapitän Gudjon Valur Sigurdsson den ersten Punktverlust in der Königsklasse in der noch jungen Saison. „Wir haben unsere Chancen nicht genutzt und sind dafür letztlich bestraft worden“, urteilte der Isländer konsterniert.

Bereits in der Anfangsphase hatte sich angedeutet, dass das Kräftemessen vor 3 072 Zuschauern in der Karlsruher Europahalle kein Selbstläufer für die Auswahl von Trainer Ola Lindgren werden würde. Gegen die in der Abwehr diszipliniert agierenden Polen brauchte der Angriffsmotor der Löwen zunächst eine rund zehnminütige Anlaufzeit, bis er richtig auf Touren war. Diese Phase nutzten die Gäste unter anderem in Person des ehemaligen Löwen-Torjägers Mariusz Jurasik aus und marschierten zunächst vorne weg.

Erst mit drei Treffern in Folge durch Bjarte Myrhol, Uwe Gensheimer und Karol Bielecki gelang den Löwen in der 13. Spielminute beim 7:6 die erstmalige Führung. Fortan ging den Gastgebern besonders in der Offensive einiges leichter von der Hand. Sogar in doppelter Unterzahl waren die Löwen erfolgreich, und Siarhei Harbok, Kapitän Gudjon Valur Sigurdsson sowie Bielecki sorgten mit ihren Toren für das zwischenzeitliche 14:11 nach 24 Minuten.

Beim Seitenwechsel hatten die Lindgren-Schützlinge schließlich mit zwei Toren (17:15) die Nase vorn und legten auch im zweiten Spielabschnitt stets vor, ohne sich jedoch entscheidend abzusetzen. „Wir haben uns gerade in der zweiten Halbzeit mehrmals eine gute Ausgangsposition geschaffen, haben diese dann aber nicht genutzt“, gab der enttäuschte Löwen-Coach Lindgren zu Protokoll.

Die kampfstarke Gäste-Sieben von Trainer Bogdan Wenta blieb folglich bis zur dramatischen Schlussphase auf Tuchfühlung. Selbst nach den Toren des bärenstarken Bielecki und von Alexis Alvanos zum 29:27 war die Moral des polnischen Meisters nicht gebrochen. Per Siebenmeter stellte zunächst Rastko Stojkovic den Anschluss her, zwei Sekunden vor Schluss hämmerte Rosinski die Kugel dann zum nicht unverdienten Ausgleich in die Maschen.

Rhein-Neckar Löwen: Bielecki 10, Harbok 5, Gensheimer 5/2, Myrhol 3, Sigurdsson 2, Müller 1, Alvanos 1, Gudjonsson 1, Stefansson 1.
KS Kielce: Stojkovic 8/6, Jurasik 7, Rosinski 4, Knudsen 4/1, Jachlewski 3, Kuchczynski 2, Nat 1.

Von Christof Bindschädel

 09.10.2009