Veröffentlichung:

Sauberer Saisonstart (BNN)

Rhein-Neckar Löwen im Achtelfinale des DHB-Pokals / Starke Abwehr

Am Samstagabend hat Darko Stanic in der Sporthalle Ost von Kornwestheim selbst Hand angelegt. Der Neuzugang der Rhein-Neckar Löwen bewies beim 27:18(14:8)-Sieg im Erstrundenspiel um den DHB-Pokal gegen den Bundesliga-Aufsteiger TVB Stuttgart neben seinen Qualitäten als Schlussmann auch Fähigkeiten als Hausmann, als er den vom Schweiß nassen Boden in seinem Torkreis trocken wischte.  Am Sonntag beobachtete der Serbe dann von seinem Sitz auf der Bank aus, wie sein neuer Kollege Mikael Appelgren den Arbeitsplatz auf dem Feld zumindest im übertragenen Sinn rein hielt. Der Schwede ließ gegen Erstliga-Absteiger TSG Friesenheim im Duell der beiden Samstag-Sieger – die Pfälzer hatten sich gegen Salamander Kornwestheim durchgesetzt – beim 30:17 (15:9) sogar einen Treffer weniger zu. Stanic und Appelgren hatten also großen Anteil daran, dass den Löwen ein blitzsauberer Start in die Pflichtspielsaison glückte – und damit der Einzug ins Achtelfinale des Pokals.

„Unsere beiden Torhüter waren richtig stark, und auch die Abwehr stand in beiden Spielen sehr gut“, sagte Trainer Nikolaj Jacobsen. Auch wenn die beiden Gegner nicht zu den Teams zählen, die den Löwen auf Augenhöhe begegnen, so war die stabile Deckung doch deshalb durchaus bemerkenswert, weil Stefan Kneer weitgehend fehlte. Der Abwehrrecke wurde am Samstag zum zweiten Mal Vater, er verrichtete erst am Sonntag in der zweiten Halbzeit wieder seinen Job als Mann für die innere Sicherheit. Zu dem Zeitpunkt war die Entscheidung über den Sieger des regionalen Turniers aber längst gefallen.
Während die Abwehr überzeugte, war Jacobsen eine Woche vor dem Bundesliga-Start mit den Leistungen der vorderen Fraktion noch nicht zufrieden. „Das Angriffsspiel war teilweise gut. Man sieht aber schon, dass sich alle noch an das Zusammenspiel mit Rafa gewöhnen müssen.“ Der bullige Kreisläufer Rafael Baena ist noch nicht so integriert wie erhofft. Bis zum Punktspielauftakt am Samstag beim TBV Lemgo will Jacobsen auch noch „an der zweiten Welle arbeiten, da machen wir noch zu viele Fehler. Unsere erste Welle ist sehr gut.“
Auch weil sich Rechtsaußen Patrick Groetzki gegen Ludwigshafen in TopForm präsentierte. Bis zu seiner Auswechslung zwölf Minuten vor Schluss hatte er schon neun Tore erzielt. Kapitän Uwe Gensheimer traf fünfmal. Gegen Stuttgart war der Linksaußen ebenso wie Mads Mensah gar sechsmal erfolgreich gewesen. Und Stanic beeindruckte mit 17 Paraden.
Von Reinhard Sogl