Veröffentlichung:

Schwarzer Löwen-Abend in Zabrze

26:29 (14:12) verlieren die Rhein-Neckar Löwen am Dienstagabend bei Gornik Zabrze

Schwarzer Löwen-Abend in Zabrze: 26:29 (14:12) verlieren die Rhein-Neckar Löwen am Dienstagabend bei Gornik Zabrze. Nach solider erster Halbzeit entgleitet die Partie in Durchgang zwei völlig. In eigener Überzahl beginnt das Spiel gegen die Löwen zu kippen. Jetzt steht gar das Weiterkommen in die nächste European-League-Runde auf dem Spiel. Juri Knorr blieb mit Knieproblemen in der Heimat, soll dort fit werden bis Sonntag zum Heimspiel gegen Flensburg.

Die Löwen spielen eine solide erste Halbzeit. Ganz stark die Abwehr um Olle Forsell Schefvert, Jannik Kohlbacher und Steven Plucnar. David Späth dahinter landet sechs Paraden, profitiert dabei immer wieder von der starken Vorarbeit der Löwen-Defensive. Andreas Holst lässt es beim 0:1 erstmals krachen (2.). Landsmann Niclas Kirkeløkke legt mächtig nach. Beim 4:6 packt er den dicksten Kracher von Halbzeit eins aus (9.).

Zabrze hält dagegen. Wacker, wie die Polen fast schon trotzig anlaufen gegen die sehr gut verschiebende Löwen-Abwehr. Damian Przytula demonstriert Wurfkraft pur (6:8, 14.). Mehr als auf drei Tore können sich die Löwen nicht absetzen (u.a. 10:13, 27.). Das Problem liegt im Angriff. Technische Fehler, Ballverluste, Pech im Abschluss, schlechte Wurfauswahl: Alles kommt zusammen, zeigt, dass man zuletzt wahrlich kein Selbstvertrauen im Angriff tanken konnte.

Gemessen daran ist das 12:14 zur Pause ein Ergebnis, auf dem man aufbauen kann. Einsatz, Kampfgeist, Wille – das ist da, das passt. Jetzt müssen die Löwen noch den nötigen Flow finden, noch mehr auf Tempo setzen. Auf der anderen Seite gefallen die Polen durch eine disziplinierte Spielweise, machen sehr viel aus ihren Möglichkeiten, zumindest bis zur Pausensirene. Danach allerdings nutzt Lion Zacharias einen Ballverlust Zabrzes zum 12:15 (32.), Jon Lindenchrone einen Fehlwurf zum 12:16.

Niclas Kirkeløkke macht aus dem nächsten Patzer das 12:17 (34.). Viel besser hätte man nicht starten können in Durchgang zwei. Zabrze kämpft, kommt mit einem schnellen Dreierpack in Unterzahl auf 17:18 ran (37.). Unnötig, wie sich die Löwen wieder einmal selbst in die Bredouille bringen. Wichtig, jetzt Ruhe reinzubringen. Das gelingt – wenig überraschend – über die Abwehr, in der Ymir Örn Gislason nun neben Schefvert das Zentrum dichtmacht. Lindenchrone verwertet einen Ballgewinn zum 18:21 (40.).

Nach einem Doppelpack von Taras Minotskyi steht es 21:21 (45.). Kohlbacher stoppt den Zabrze-Lauf mit dem 22:22 (46.). Minotskyi macht einfach weiter, trifft und trifft (24:22, 47.). Plötzlich laufen die Löwen einem Rückstand hinterher, finden gar keinen Zugriff mehr in der Defensive gegen Zabrzes Nummer 35 im linken Rückraum. Joel Birlehm kommt ins Tor, die 35 der Löwen. Er kassiert das 26:22 durch Rennosuke Tokuda (50.). Jetzt wird es kritisch, droht die erste Hauptrunden-Niederlage.  

Nach der vierten Parade von Kacper Ligarzewski erhöht Dmytro Artemenko auf 27:22 (51.), taumeln die Löwen dem nächsten Tiefschlag entgegen. Kohlbacher scheitert zum wiederholten Mal an Ligarzewski, kassiert im Gegenzug die zweite Zwei-Minuten-Strafe. In vielerlei Hinsicht ist dies ein völlig missratener Löwen-Abend. Ligarzewski lässt gar keinen Ball mehr vorbei. Davidsson trifft nur den Pfosten, womit die Wurfquote unter 50 Prozent fällt. Ein schwarzer Löwen-Abend in Polen.

Gornik Zabrze – Rhein-Neckar Löwen 29:26 (12:14)

Zabrze: Ligarzewski (8 Paraden), Wyszomirski (6 Paraden) – Szyszko (2), Tokuda (1), Morkovsky (2), Bachko, Krepa (1), Artemenko (8/3), Krawczyk (1), Mauer, Bogacz, Minotskyi (6), Kaczor (1), Ilchenko (2), Wasowski, Przytula (4)

Löwen: Späth (8 Paraden), Appelgren, Birlehm (1 Parade) – Kirkeløkke (7), Plucnar (1), Óskarsson, Móré, Ahouansou (1), Holst (2), Davidsson (3), Schefvert, Reichmann (3/1), Gislason, Lindenchrone (5), Zacharias (2), Kohlbacher (2)

Trainer: Tomasz Strzabala – Sebastian Hinze

Schiedsrichter: Miljan Vesovic & Novica Mitrovic (Montenegro)

Strafminuten: Wasowski (2), Przytula (2) – Kohlbacher (4), Schefvert (2)

Siebenmeter: 3/3 – 1/1

Parierte / vergebene Siebenmeter:

Spielfilm: 0:1, 3:2, 4:6, 5:8, 7:10, 9:12, 10:13, 12:14 (HZ), 12:17, 14:18, 17:18, 18:21, 22:21, 22:22, 27:22, 28:25, 29:26 (EN)