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Siegen die Löwen gegen Sloweniens Rekordmeister? (RNZ)

Handball Champions League: Die Löwen treffen morgen im letzten Gruppenspiel auf Celje

Heidelberg. „Wir wollen die Vorrunde in der Champions League mit noch einem weiteren Sieg abschließen.“ Gudmundur Gudmundsson, der Trainer der Rhein-Neckar Löwen, wirkt entspannt, als er das sagt. Verwunderlich ist das nicht. Die Aussichten rings um das Löwen-Gehege passen aktuell zum Wetter, sind verlockend, rosig. Der Tanz auf drei Hochzeiten verleitet zum Träumen, lässt schon auf den nächsten Pokal hoffen.

Morgen ist erneut die Champions League dran. Die Badener treffen um 19 Uhr im Harres in St. Leon-Rot auf den RK Celje. Ein Klub mit großer Vergangenheit. In Slowenien ist Celje Rekordmeister und auch in Europa sind die Grün-Gelben ein Begriff. Sie haben nämlich etwas, das auch die Löwen gerne in der heimischen Vitrine hätten: den Königsklassen-Pott. 2004 holten sie ihn nach Celje, führten ganz Handball-Europa an der Nase herum.

Doch das war einmal. Mittlerweile ist Celje eher gehobenes Mittelmaß. Zu gut, um in der Gruppenphase auszuscheiden, zu schlecht, um ganz vorne mitzuwerfen. Momentan liegt Celje (9) fünf Punkte hinter den Löwen und zwei Zähler vor Zaporozhye. Macht Platz drei.

Wie auch immer, alles andere als ein deutlicher Löwen-Sieg käme morgen einer Überraschung gleich. Gudmi warnt trotzdem. Er sagt: „Celje hat zwar eine sehr junge Mannschaft, aber auch eine, die über eine große Qualität verfügt.“

Zudem ist die gelbe Ausgangslage nicht optimal. Nicht jeder ist fit. Ob Kreisläufer Bjarte Myrhol (Nackenprobleme) und Rechtsaußen Rajko Prodanovic (Bauchmuskelverletzung), die auch in St. Petersburg schon gefehlt haben, spielen können, ist nach wie vor fraglich. „Rajko trainiert zumindest wieder, doch auch sein Einsatz ist gefährdet“, verrät Gudmundsson. Alle anderen sollen jedoch auflaufen. Der Löwen-Plan: Jeder soll zu einem perfekten Vorrundenabschluss beitragen. „So können wir einerseits Kräfte schonen und andererseits Spielpraxis verteilen.“ Erklärt Gudmundsson.

Von Vorteil ist da sicher auch, dass die Ausgangslage fürs Achtelfinale bereits klar ist: Platz eins liegt außer Reichweite, Platz drei auch. Demnach ist der zweite Rang fix. Und da ist ein kleiner Ausblick durchaus erlaubt, selbst bei Gudmundsson, dem Mann, der eigentlich stets nur von Spiel zu Spiel denkt. Hat der Isländer vielleicht sogar schon einen Wunschgegner im Kopf? Einen, gegen den es leichter sein könnte, als gegen die anderen? „Nein, nein“, sagt er, „wer im Achtelfinale steht, hat immer Qualität. So einfach ist das.“

Widersprechen kann man ihm da nicht wirklich. Denn es warten wohl schon im Achtelfinale große Namen. Vive Kielce zum Beispiel. Das bärenstarke Team aus Polen, das aktuell als Gruppendritter im Löwen-Pool wäre, ist mit einigen Ex-Löwen bestückt. Aber auch Skopje könnte zum Stolperstein werden.

Von Daniel Hund