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Sigurðsson-Gala gegen Friesenheim
Souveräner 38:26-Erfolg im Derby / Sentimentale Verabschiedung von fünf Akteuren nach der Partie
Die Rhein-Neckar Löwen haben das letzte Heimspiel der Saison gegen die TSG Friesenheim mit 38:26 (19:13) gewonnen und ihre Fans in der SAP ARENA noch einmal verwöhnt. Held des Abends war Guðjon Valur Sigurðsson, der beim letzten Auftritt vor den Löwenfans zehn Tore beisteuerte und wie vier Teamkollegen nach der Partie offiziell verabschiedet wurde.
„Wir wollten uns gut von unseren tollen Fans verabschieden“, erklärte ein zufriedener Guðmundur Guðmundsson unmittelbar nach dem Spiel. Danach wurde es in der SAP ARENA sentimental, denn unmittelbar nach dem letzten Heimspiel in der Saison 2010/11 verabschiedeten die Löwen fünf Akteure. Sławomir Szmal und Grzegorz Tkaczyk zieht es in die polnische Heimat zu KS Kielce, während Sigurðsson und Ólafur Stefánsson zu AG Kopenhagen nach Dänemark wechseln. Marcus Rominger schließlich beendet seine Kariere, nachdem er wegen akuter Torwart-Not für ein paar Monate bei den Badenern eingesprungen war. Alle scheidenden Akteure wurden vom Verein mit Blumen und einer Bild-Collage verabschiedet und erhielten von den Fans der Löwen viel Applaus, besonders laut wurde es, als Szmal geehrt wurde, der insgesamt sechs Jahre für den Klub zwischen den Pfosten stand. „Es tut mir weh, die Löwen zu verlassen, aber diese Entscheidung habe ich vor einiger Zeit gemeinsam mit meiner Familie getroffen“, sagte der Pole, dem die Verabschiedung sichtlich nahe ging.
Die Löwen fanden drei Tage nach dem VELUX EHF Final4 nur schwer in die Gänge, was die Friesenheimer zunächst zu einem schnellen 3:1 (5.) und nach zwischenzeitlichen Hoch der Badener noch einem zu einer 8:7-Führung nach einer Viertelstunde nutzten. Danach jedoch waren die Ludwigshafener mit ihrer Kunst am Ende und produzierten viel zu viele Fehler, um die Guðmundsson-Sieben ernsthaft zu gefährden. Technische Fehler im Angriff und Fehlanspiele an den Kreis luden die Löwen immer wieder zu Gegenstößen ein, die Guðjon Valur Sigurðsson und Greotzki in einfache Tore ummünzten. Über 13:10 (22.) und 15:11 (26.) zogen die Badener bis zur Pause auf 19:13 davon, ohne sich sonderlich verausgaben zu müssen.
Nach der Pause hatten die Löwen alles im Griff und konnten sich früh darauf konzentrieren, ihren Fans noch einige „Schmankerl“ zu zeigen. Das „Kempa-Tor“ von Patrick Groetzki gehörte dazu, wobei sich im zweiten Abschnitt immer mehr Sigurðsson in den Vordergrund spielte. Einmal mehr stellte der Isländer seine Schnelligkeit unter Beweis und zerlegte damit die Abwehr der Friesenheimer. Kontinuierlich setzten sich die Badener deshalb in den zweiten 30 Minuten ab und hatten am Ende standesgemäß mit 38:26 gewonnen.
Durch den Sieg haben die Löwen weiterhin die Möglichkeit, den dritten Tabellenplatz von den Berliner Füchsen zurückzuerobern. Dazu ist am Samstag ein Sieg beim Auswärtsspiel in Lemgo nötig. Die Partie in der Lipperlandhalle beginnt um 16:30 Uhr. Zeitgleich spielen die Berliner in Magdeburg und bei einer Niederlage der Füchse könnten die Badener noch an den Hauptstädtern vorbeiziehen. „Das war ein mehr als verdienter Sieg“, gab Thomas König, der Coach der TSG zu. Gehandicapt durch einen Achillessehnenriss hatte König die Partie 60 Minuten lang sitzend verfolgt.
Rhein-Neckar Löwen: Fritz , Rominger (bei zwei Siebenmetern und ab 51.) – Stefánsson (1), Šešum (1), Bielecki (3) – Groetzki (7), Sigurðsson (10) – Myrhol (4) – Roggisch, Lund (2), Tkaczyk (5), Gunnarsson (2), Müller, Gensheimer (3/3).
TSG Friesenheim: Klier, Bozić (ab 43.) – Bozović (2), Kogut (1), Dietrich (3) – Hauk (4), Grimm (4/3) – Pevnov (2) – Brandt (5), Matschke (2), Veta, Ruß (3), Müller, Becker Ancsin (n.e.).
Strafminuten: Lund (2), Groetzki (2), Müller (2), Šešum (2), Bielecki (2) – Dietrich (4), Brandt (2), Becker (2).
Trainer: Guðmundur Guðmundsson – Thomas König.
Zuschauer: 8.677.
Schiedsrichter: Andreas Pritschow / Marcus Pritschow (Stuttgart).
Spielfilm: 1:3 (5.), 6:4 (9.), 7:8 (15.), 10:8 (17.), 13:10 (22.), 15:11 (26.), 19:13 (Hz.), 21:14 (35.), 26:17 (40.), 28:20 (45.), 32:23 (50.), 36:24 (55.), 38:26 (Endstand).
Zeitstrafen: 5 / 4.
Siebenmeter: 3/3 – 4/3.
TSG Friesenheim: Grimm wirft über das Tor.
Beste Spieler: Sigurðsson, Groetzki – Klier, Brandt.