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Spezialist für die Schlüsselposition

20 Jahre lang stand Dragan Jerkovic selbst als Profi zwischen den Pfosten- nun möchte der Kroate als Torwarttrainer die Keeper der Löwen voranbringen

Spezialist für die Schlüsselposition
Dragan Jerkovic im Training mit Mikael Appelgren und Joel Birlehm

Er ist einer der Neuen im Trainerstab der Löwen, dennoch dürfte Dragan Jerkovic für die hiesigen Handballfans keineswegs ein unbeschriebenes Blatt sein. Schließlich kann der mittlerweile 46- Jährige auf eine über zwei Jahrzehnte andauernde erfolgreiche Torhüterkarriere auf Vereinsebene zurückschauen und darüber hinaus auf 65 Einsätze für die kroatische Nationalmannschaft. Auch in der Heimspielstätte der Löwen war der 1,90m- Mann bereits einige Male zu Gast- zwischen 2014 und 2017 als Keeper des TVB Stuttgart. Vor drei Jahren beendete der Familienvater seine Profilaufbahn, ging als Torwarttrainer zum Schweizer Erstligisten Kadetten Schaffhausen, wo er sich auch für die Nachwuchsarbeit an der Suisse Handball Academy verantwortlich zeigte.  Ab dieser Saison bringt er seine Expertise bei den Löwen ein, im täglichen Trainingsbetrieb mit den Keepern der Profimannschaft, aber auch bei der sportlichen Weiterentwicklung der Junglöwen- Torhüter.

„Ich habe bereits in meiner Zeit in Stuttgart angefangen, mit den jungen Torhütern zu trainieren, in Schaffhausen habe ich das dann als offizieller Torwarttrainer systematisch gemacht und hier noch einmal deutlicher gesehen, wie wichtig diese Arbeit ist. Der Torhüter ist eine absolute Schlüsselposition im Handball und braucht deshalb auch jemanden, der speziell mit ihm arbeitet. Davon profitiert nicht nur der einzelne Sportler, sondern auch die ganze Mannschaft. Deshalb sollte jeder Verein in der Bundesliga einen eigenen Spezialisten für die Keeper haben“, meint der Vize- Europameister von 2008 und unterstreicht damit noch einmal die Bedeutung dieser neu geschaffenen Position im Trainerstab der Löwen: „Hier gibt es ja nicht nur zwei, sondern gleich mehrere Keeper im Kader, die sich verbessern möchten. Da bringt es nichts, wenn zum Beispiel immer zwei im Training spielen und die anderen schauen zu. Ich glaube, es ist wichtig, dass jemand da ist, der sich genügend Zeit nimmt, um sich mit allen Torleuten zu beschäftigen.“

Spezialist für die Schlüsselposition: Verlockendes Angebot

Als Dragan Jerkovic das Vertragsangebot der Löwen erhielt, musste er nicht lange überlegen: „Ich wollte zurück in die Bundesliga. Die Rhein-Neckar Löwen sind ein großer Verein, alle Spieler und Trainer wünschen sich, bei so einem Klub auf Topniveau dazu zugehören. Das war schon verlockend. Zudem ist Sebastian Hinze für mich einer der besten Trainer der Liga. Wir wären vor ungefähr fünf Jahren fast schon einmal ein Trainerteam geworden, da habe ich bei Hagen in der zweiten Liga gespielt und es gab die Überlegung, ob ich als dritter Torhüter und gleichzeitig Torwarttrainer zum Bergischen HC wechsele. Das hat damals jedoch nicht funktioniert. Von daher freue ich mich, dass ich jetzt mit ihm bei den Löwen in einem Team arbeiten kann, zusammen mit Michael Jacobsen und Florian Schulz.“

Im Verlauf seiner aktiven Laufbahn hat der ehemalige kroatische Nationalkeeper durch seine Engagements in verschiedenen europäischen Ligen unterschiedliche Ideen zur Optimierung seiner Torhütertechnik kennengelernt und verinnerlicht- ein Erfahrungsschatz, den er nun bei seinem ersten Traineramt in der LIQUI MOLY Handball- Bundesliga auch an die Schlussmänner der Löwen weitergeben möchte: „Ich denke, es ist wichtig, offen zu sein für Neues und viel miteinander zu kommunizieren. Der Meinungsaustausch über Techniken gegen einzelne Spieler oder Würfe kann dem Torhüter schon helfen und da bin ich unter anderem gefragt.“  

Spezialist für die Schlüsselposition: Mischung mit großem Potential

Spezialist für die Schlüsselposition
Dragan Jerkovic mit Jennifer Kettemann bei der Vertragsunterzeichnung

In den ersten Wochen der Saisonvorbereitung hatte Dragan Jerkovic nun die Gelegenheit, das Quartett kennenzulernen, mit dem er künftig hauptsächlich arbeiten wird: Mikael Appelgren, Joel Birlehm, David Späth und Mats Grupe. Zweifelsohne vier verschiedene Typen von Torhütern mit unterschiedlichen Techniken auf individuellen Entwicklungsstufen. „ Ich sehe gerade in dieser Mischung ein großes Potential auf dieser Position und möchte durch meine Arbeit eine Verbesserung der Torhüterleistung erreichen und somit auch dazu beitragen, dass die Löwen in der kommenden Saison besser abschneiden. Ich denke, David und Mats gilt es so zu fördern, dass sie ihren nächsten großen Schritt in ihrer sportlichen Entwicklung machen können, Joel muss noch etwas ruhiger werden und seine Erfahrungen sammeln und bei Apfel wird es vor allem darauf ankommen, die Belastung so zu steuern, dass er fit und gesund bleibt. Generell glaube ich, dass alle jeden Tag etwas Neues lernen können. Aber die vergangene Saison hat auch gezeigt, dass es am wichtigsten ist, dass sich kein Torhüter ernsthaft verletzt.“

Offenheit, Ehrlichkeit und Professionalität: Dies sind die Grundsätze des 46- Jährigen für seine Trainingsarbeit und das gleiche erwartet er auch von seinen Spielern: „Dann ist es auch ganz einfach mit mir auszukommen.“