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Spitzenspiel in Kiel

Die Löwen treffen am Mittwoch auf die Zebras

Die Nationalspieler sind zurück, nun wartet der Primus: Nach einer zehntägigen Spielpause geht es für die Rhein-Neckar Löwen am Mittwoch (20.15 Uhr, live auf Sport1) mit der nächsten schweren Auswärtsaufgabe weiter. Gegner ist kein geringerer als der THW Kiel.

Das Gastspiel der Rhein-Neckar Löwen am Mittwoch beim THW Kiel ist die einfachste und die schwerste Auswärtsreise der Bundesliga-Saison zugleich. Die einfachste, weil man in Kiel eigentlich nichts zu verlieren hat. Die schwerste, weil der THW eben der THW ist, eine der besten Mannschaften Europas, eine Mannschaft, die selten verliert – vor allem selten wichtige Spiele verliert.

Das haben die Löwen beispielsweise in der vergangenen Saison zu spüren bekommen, als sie als verlustpunktfreier Spitzenreiter auf die Kieler trafen. Denn dann, Ende November des Vorjahres, rissen nicht die Löwen das Zebra, sondern das Zebra vermöbelte die Löwen mit 28:17. Auch im Rückspiel in Kiel hatten die Badener im Frühjahr nicht wirklich eine Chance, verloren mit 25:31 –  bereits zur Pause hatten die Gelbhemden mit acht Toren hinten gelegen. „Mit den beiden Auftritten in der Vorsaison war ich nicht zufrieden, es gibt einiges zu verbessern. Und wir wollen uns diesmal besser präsentieren“, sagt Löwen-Trainer Gudmundur Gudmundsson.

Doch auch wenn weder die Erfahrungen der Vorsaison, noch die allgemeine Bilanz gegen die Übermannschaft der vergangenen Jahre (drei Siege in 18 Spielen) spricht, fahren die Löwen natürlich nicht zum Punkteverschenken in die deutsche Handball-Hauptstadt. „Wir sind aber natürlich kein Favorit“, sagt Gudmundsson.

Er hat die Kieler in den vergangenen zehn Tagen ausführlich studiert und wird seinem Rudel daher einen ausgetüftelten Plan mit auf dem Weg geben, wie die Zebras zu reißen sind. Dieser Plan, der besteht vor allem aus einer Abwehr, die zum schier unüberwindbaren Hindernis wird, einem Torhüter, der über sich hinauswächst, vielen einfachen (Gegenstoß-)Toren und einem Angriff, der viel trifft und nur wenige Fehler macht – um den Kielern dadurch den Weg zu einfachen Toren zu versperren. „Um in Kiel eine Chance zu haben, muss alles passen. Da muss man auf allen Positionen, in allen Bereichen eine Top-Leistung abrufen“, sagt Gudmundsson.

Bei den Löwen fehlten im Training zuletzt einige Nationalspieler. Uwe Gensheimer, Patrick Groetzki und Oliver Roggisch spielten mit Deutschland beim Supercup, siegten gegen Schweden, Ägypten sowie Polen und gewannen damit das Turnier. Außerdem waren Andy Schmid (Schweiz), Bjarte Myrhol (Norwegen), Gedeón Guardiola (Spanien), Stefan Sigurmannsson (Island) sowie Nikola Manojlovic und Rajko Prodanovic (Serbien), Sergei Gorbok (Russland) und Goran Stojanovic (Katar) mit ihren jeweiligen Nationalteams unterwegs. „Das war natürlich nicht optimal für die Vorbereitung, aber damit müssen wir leben“, sagt Gudmundsson. Einige der Nationalspieler waren am Sonntag noch im Einsatz, stießen erst am Montag wieder zum Team.

Nach einem Ausrutscher in der Vorsaison, der 25:29-Heimniederlage gegen die MT Melsungen, haben die Kieler wettbewerbsübergreifend schon wieder 20 Spiele in Serie in der Sparkassen-Arena gewonnen. Die Norddeutschen führen die Bundesliga-Tabelle mit 20:2 Punkten an – trotz des Umbruchs im Sommer, als unter anderem die Leistungsträger Thierry Omeyer, Daniel Narcisse, Momir Ilic und Kapitän Marcus Ahlm den Klub verließen.