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Sportlich und personell auf Kurs

Kronau/Östringen. Mit dem Einzug ins Viertelfinale des deutschen Handball-Pokals sind die Rhein-Neckar Löwen am Mittwochabend in der Östringer Stadthalle sportlich auf Kurs geblieben. „Letztlich zählt im Pokal ohnehin nur das Weiterkommen“, fasste Gudjon Valur Sigurdsson, der Kapitän des badischen Bundesligisten, das in Worte, was so manchem im Team und vielen der 649 Zuschauer durch den Kopf gegangen war.

„Natürlich haben wir uns schwer getan, aber wir haben dennoch gut gespielt und trotz des Pausenrückstandes die Ruhe bewahrt“, kommentierte der Isländer den 36:31(12:15)-Erfolg gegen die MT Melsungen, der die Löwen weiter von der fünften Teilnahme am Finalturnier in Hamburg in Folge träumen lässt. „Ich bin mit der Leistung meiner Mannschaft wirklich sehr zufrieden. Wir wollten hier mit breiter Brust auftreten – und das ist uns gelungen“, lobte auch Ryan Zinglersen, der Coach der hessischen Gäste, seine Schützlinge, die dem badischen Ligakonkurrenten lange Zeit ein Duell auf Augenhöhe lieferten. „Aber in der zweiten Halbzeit ist die Partie zugunsten der Löwen gekippt“, ergänzte der Melsunger Trainer.

Einen Tag nach dem Einzug in die Runde der letzten Acht konnte Thorsten Storm, der Manager der Badener, einen weiteren Erfolg vermelden. Als erster Neuzugang für die Spielzeit 2010/2011 wurde Kreisläufer Robert Gunnarsson vom Bundesligakonkurrenten VfL Gummersbach vorgestellt. „Es gab zuletzt viele Gerüchte um diese Position. Verhandelt haben wir allerdings nur mit Robert Gunnarsson“, stellte Storm klar, nachdem zuletzt immer wieder Michael Knudsen von der SG Flensburg-Handewitt als potenzieller Neuzugang gehandelt worden war. „Robert ist im Angriff einer der stärksten Kreisläufer der Bundesliga und durch die unterschiedliche Spielweise die optimale Ergänzung zu Bjarte Myrhol“, so der Manager des Tabellendritten weiter.

Gunnarsson, der seit dieser Saison den VfL als Kapitän aufs Parkett führt, freut sich darauf, in der neuen Runde mit seinen Landsleuten Sigurdsson, Olafur Stefansson und Snorri Gudjonsson bei den Löwen zusammenzuspielen. „Es ist ein Ziel von mir, noch einmal in der Champions League zu spielen – und das ist bei den Löwen möglich. Ich werde alles dafür tun, um das mir entgegengebrachte Vertrauen zu rechtfertigen“, gab der bullige Kreisläufer, der einen Zwei-Jahres-Vertrag erhält, zu Protokoll. „Er kennt die Bundesliga und verfügt über viel internationale Erfahrung. Ich bin mir sicher, dass er uns weiterhelfen kann“, erklärte Löwen-Coach Ola Lindgren.

Für die Mannschaft des schwedischen Trainers geht die Punktejagd am Sonntag (17 Uhr) mit dem Auftritt bei den Berliner Füchsen weiter. „Jedes Auswärtsspiel in der Bundesliga ist schwer. Aber wir haben in dieser Saison schon gezeigt, was wir auswärts leisten können“, erklärt Lindgren. „Die Berliner haben eine gute Mannschaft, bei der es im Moment einfach nicht so läuft“, ergänzt Torhüter Henning Fritz, der hofft, dass seine Vorderleute – anders als gegen Melsungen – von der ersten Sekunde an hellwach sind und ihre Chancen konsequent nutzen. „Das ist ohne Frage eine schwere Aufgabe. Es liegt jetzt an uns, was wir daraus machen“, meint der Ex-Nationalkeeper.

Von Christof Bindschädel

 18.12.2009