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„Stehe zu 100 Prozent hinter dieser Mannschaft“
Mannheim. Seine Handschrift ist unverkennbar: Trainer-Fuchs Gudmundur Gudmundsson hat den Handball-Bundesligisten Rhein-Neckar Löwen auf Kurs gebracht. Heute (20.15 Uhr) wartet auf die Badener ein Stolperstein: der TV Großwallstadt. „Ein echter Favoritenschreck“, sagt Trainer Gudmundsson im Interview mit dieser Zeitung.
Herr Gudmundsson, hinter den Löwen liegen fantastische Wochen. Haben Sie die Pause genießen können?
Gudmundur Gudmundsson: Ehrlich gesagt: Mir war es überhaupt nicht recht, dass wir nach den tollen Siegen in Kiel und gegen Flensburg nicht gleich die nächste Partie bestreiten konnten. Zumal die Pause für zwei Länderspiele sehr lang war.
Befürchten Sie, dass man Ihrem Team die Pause anmerken wird?
Gudmundsson: Ich hoffe nicht. Auf uns wartet eine sehr interessante Aufgabe. Der TVG hat zuletzt in Kiel gewonnen und in Hamburg einen Punkt geholt. Wir bekommen es mit einem echten Favoritenschreck zu tun, der in Mattias Andersson einen überragenden Schlussmann zwischen den Pfosten stehen hat.
Welche Neuigkeiten gibt es aus dem Löwen-Lazarett?
Gudmundsson: Uwe Gensheimer hat noch nicht trainiert, Børge Lund wird uns auch in Großwallstadt fehlen. Gleiches gilt für Henning Fritz, der über Rückenschmerzen klagt. Immerhin werde ich wohl wieder Bjarte Myrhol einsetzen können.
In sieben Wochen ist die Runde vorbei. Steigt die Anspannung?
Gudmundsson: Ja, auf jeden Fall. Vor uns liegt die interessanteste Zeit jeder Saison. Wir müssen zahlreiche wichtige Partien bestreiten und können viel gewinnen. Von nun an gibt es nur noch K.o.-Spiele.
Was können die Löwen erreichen?
Gudmundsson: In der Bundesliga wollen wir Dritter werden. Mindestens. Wenn mehr möglich ist, nehmen wir das gerne mit. Zudem wollen wir uns fürs Final Four der Champions League qualifizieren. Das wäre ein Traum.
Und im DHB-Pokal?
Gudmundsson: Ganz klar: Wenn wir schon beim Final Four sind, wollen wir den Pokal auch gewinnen.
Zuletzt gab es viel Unruhe aufgrund der von Aufsichtsratschef Jesper Nielsen angekündigten Personalverschiebung Richtung Kopenhagen. Wie sehr erschweren diese Nebengeräusche Ihre Arbeit?
Gudmundsson: Überhaupt nicht, weil dieser Bereich nicht zu meinen Aufgaben gehört. Ich muss dafür sorgen, dass meine Mannschaft gut vorbereitet in jedes Spiel geht. Und deshalb habe ich mich zuletzt nur mit Großwallstadt beschäftigt.
Kann das auch die Mannschaft? Einige Profis wollen lieber bei den Löwen bleiben.
Gudmundsson: Für die Spieler gilt das Gleiche wie für mich: Nur die nächste Begegnung ist wichtig, alles andere kann man ausschalten. Und es ist wichtig, das auch zu tun, damit die Konzentration stimmt.
Im Sommer steht ein großer Umbruch an. Wie weit sind die Planungen?
Gudmundsson: Ich habe meine Wünsche geäußert. Leider müssen wir mehr Veränderungen am Team vornehmen als ursprünglich geplant. Das ist wirklich schade. Mehr möchte ich dazu aber nicht sagen, denn momentan zählt nur die Gegenwart: Ich stehe zu 100 Prozent hinter dieser Mannschaft. Wir wollen und werden unseren Weg weitergehen, denn wir brennen für etwas ganz Besonderes.
Von Marc Stevermüer
19.04.2011