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Steigerung nach der Pause

Karlsruhe/Kassel (bin/ug). Die Erleichterung, die sich nach der Schlusssirene in der Kasseler Rothenbach-Halle bei Ola Lindgren breit gemacht hatte, war auch den Spielern und Fans der Rhein-Neckar Löwen nicht entgangen. „Ich bin sehr zufrieden, denn wir haben – auch in den kritischen Phasen – konzentriert und ruhig gespielt“, sagte der Trainer des badischen Handball-Bundesligisten zum verdienten 28:26(15:15)-Arbeitssieg bei der MT Melsungen und atmete erst einmal tief durch.

„Wir haben zu Beginn der zweiten Halbzeit unsere Überzahl optimal genutzt. Das hat uns für die restliche Spielzeit den nötigen Auftrieb gegeben“, urteilte Patrick Groetzki mit Blick auf die wohl entscheidende Phase kurz nach dem Wiederbeginn. In der Schlusssekunde des ersten Durchgangs hatten die beiden Magdeburger Unparteiischen Ronny Dedens und Nico Geckert auf Strafwurf für die Löwen entschieden und so den Trainer der Gastgeber, Ryan Zinglersen, auf die Palme gebracht. Der Schwede protestierte lautstark gegen diese Entscheidung und kassierte dafür prompt eine Zeitstrafe, so dass seine Mannschaft die zweite Hälfte in Unterzahl beginnen musste. „Diese Zeitstrafe nehme ich auf meine Kappe. Letztlich haben die Gegentore in diesen zwei Minuten das Spiel entschieden“, gab der Coach der Nordhessen zu.

Den Siebenmeter verwandelte zunächst Uwe Gensheimer (Foto: GES) und sorgte so für den 15:15-Pausenstand. Nach dem Seitenwechsel legte der Linksaußen – mit acht Treffern bester Löwen-Werfer – zwei weitere Tore nach und brachte den Champions-League-Starter so auf die Siegerstraße. „Unsere Chancenverwertung war aber nicht optimal“, monierte Trainer Lindgren, der jedoch besonders mit der Leistung in der zweiten Halbzeit zufrieden war. „Da sind wir in der Deckung sehr gut gestanden“, betonte der Löwen-Coach und hob dabei die gute Vorstellung von Torhüter Slawomir Szmal hervor. Der polnische Nationalkeeper steigerte sich nach der Pause und war für seine Vorderleute mit 17 Paraden – darunter einem gehaltenen Siebenmeter von Alexandros Vasilakis – der große Rückhalt. „Gerade in den Anfangsminuten hat man gemerkt, dass wir etwas müde waren. Aber wir sind konzentriert zur Sache gegangen und haben uns in die Partie gekämpft“, erklärte Szmal, nachdem die Hausherren in der ersten Halbzeit fast immer in Führung gelegen waren.

MT Melsungen: Vasilakis 7/2, Vuckovic 7/2, Stojanovic 4, Tzimourtos 3, Klitgaard 2, Danner 1, Sanikis 1, Brovko 1.
Rhein-Neckar Löwen: Gensheimer 8/4, Stefansson 5, Groetzki 4, Sigurdsson 4, Bielecki 3, Gudjonsson 2, Müller 1, Roggisch 1.

 12.10.2009