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Stets Verlass auf das variable Padel-Ass

Gustav Davidsson will mit seiner Flexibilität zum Erfolg der Löwen beitragen

Gustav Davidsson bei der BGV Saisoneröffnung auf der BUGA

Stets Verlass auf das variable Padel-Ass: Wenige Wochen nach seiner Ankunft hat er bereits allen gezeigt, dass mit ihm zu rechnen ist! Im Padel-Wettbewerb, den Löwen-Team und -Geschäftsstelle gemeinsam absolvieren, ist Gustav Davidsson schier unschlagbar, haut seinen Gegnern ohne Gnade die Filzbälle um die Ohren und demonstriert eindrucksvoll seinen sportlichen Ehrgeiz. Wie ‘‘ernst“ er die Duelle auf dem blauen Untergrund nimmt, ist allen Beteiligten spätestens dann klar, als Gustav seinen Padel-Schläger auspackt, den er (auch für dieses Team-Event) aus Schweden mit in seine vorübergehende Heimat gebracht hat. Und so sehr er seine Gegner über den Padel-Platz scheucht und diesen teilweise deutliche Niederlagen beibringt – sauer ist auf den Mann mit den blonden Locken niemand. Schon beinahe reumütig und sich für seinen Sieg entschuldigend, kommt er am Ende einer Partie zum Shakehands ans Netz, muntert seine Kontrahenten auf und hat dabei stets ein sympathisches Strahlen auf dem Gesicht.

Gnadenloser Siegeswille gepaart mit einem respektvollen Umgang – Eigenschaften, die den Neuzugang nicht nur im Kreise seiner Teamkameraden, sondern auch auf dem Handballfeld auszeichnen. Keineswegs grundlos wurde er in Hammarby bereits mit 20 Jahren zum Mannschaftskapitän ernannt. Hinzu kommt seine handballerische Klasse: In 26 Spielen gelingen dem gebürtigen Stockholmer 132 Tore sowie 116 Assists, Bestwert in der Saison 22/23 und Beweis einer unverkennbaren Offensiv-Qualität. Oder wie Löwen-Cheftrainer Sebastian Hinze die Stärken seines Schützlings schildert: „Gustav bringt vor allem ein spielerisches Element mit. Zudem ist seine Wurfauswahl, Breite im Spiel und Kooperation mit dem Kreis sehr, sehr gut. Das sind viele Dinge, die ich gerne sehen will. In unserer Grundidee des Tempospiels ist er jemand, der super zu uns passt.“

Stets Verlass auf das variable Padel-Ass: Vielseitigkeit als positiver Überraschungseffekt

Beim S-CUP in Altensteig spielt Gustav Davidsson vorwiegend im linken Rückraum

Mit einer großen Portion Motivation im Gepäck, sowie der Wahl in die Top-7 der „Handbollsligan“ inklusive der prestigeträchtigen Einzelauszeichnung des MVPs (Most Valuable Player), ist Gustav bei den Rhein-Neckar Löwen angekommen. Der Verein, bei welchem er den nächsten Schritt seiner Karriere machen und sich mit Top-Spielern messen möchte: „Ich will mich in der stärksten Liga der Welt beweisen und sportlich wie persönlich Erfahrungen sammeln. Das war schon immer ein Traum von mir. Die Löwen sind ein Top-Club, der große Erfolge feiern konnte“, äußert sich der Rechtshänder, der auch das Interesse andere Vereine geweckt hatte, zu seinem Wechsel. Dabei macht er keinen Hehl daraus, dass es die Gespräche mit Sebastian Hinze waren, die ihn vollends von den Löwen überzeugt haben: „Sebastian hat bereits früh den Kontakt zu mir gesucht und mir erzählt, wie er mit mir arbeiten möchte. Seine Idee von Handball und die sportliche Perspektive haben mir meine Entscheidung, nachdem ich auch von „Apfel“ (Mikael Appelgren) und Olle ausschließlich Positives über den Verein erfahren habe, einfach gemacht.“

Das Besondere an dem Handballer Gustav Davidsson: Er ist, wenn man es salopp ausdrücken möchte, so etwas wie ein „2-in-1-Paket“. Ausgestattet mit einer großen Spielintelligenz- und Übersicht als auch einer stattlichen Sprungkraft, kann der 23-jährige sowohl im linken Rückraum als auch auf der Mitte agieren. Eine favorisierte Position hat Gustav nicht und überlässt es dementsprechend seinem neuen Coach, in welcher Rolle er zum Erfolg der Mannschaft beitragen kann: „Ich bin ein Fan des Tempospiels, gebe in jedem Match hundertprozentigen Einsatz, gehe gerne in Eins-gegen-Eins-Situationen und mag das Zusammenspiel mit dem Kreis und den Außen. Ich finde, ich habe ein gutes Gefühl für beide Positionen. Es ist Sebastians Job zu entscheiden, auf welcher Position ich der Mannschaft in der jeweiligen Situation am besten weiterhelfen kann“, so Gustav, der in Heidelberg sein vorübergehendes Zuhause gefunden hat.

Stets Verlass auf das variable Padel-Ass: Traum von der EM in der „Löwen-Höhle“

Gustav Davidsson im Plausch mit Niclas Kirkeløkke

Ein kleines ‘‘Duell‘‘ liefert sich Gustav hingegen seit geraumer Zeit mit seinem Landsmann Olle Forsell Schefert. In diesem geht es jedoch nicht um einen sportlichen Vergleich oder ein anderweitiges Kräftemessen, sondern vielmehr um eine Trikotnummer: „Es ist eine komische Geschichte. Olle und ich haben bereits in Sävehof zusammengespielt und als er nach Wetzlar gewechselt ist, habe ich damals die 25 von ihm übernommen und seit jeher getragen. Als klar war, dass ich zu den Löwen gehe, habe ich ihn gefragt, ob ich die 25 erneut von ihm haben darf. Er hat allerdings Nein gesagt“, erzählt Gustav und verweist mit einem Lachen darauf, dass sich beide trotz dieser Debatte vorzüglich verstehen.

Doch auch bei einer anderen Thematik möchte Gustav Davidsson es seinem schwedischen Landsmann gleichtun und dessen Weg als Vorbild nehmen: Mit starken Leistungen bei den Löwen in das Blickfeld des Nationaltrainers gelangen. „Für sein Heimatland zu spielen und für dieses bei einem internationalen Turnier wie beispielsweise einer Europameisterschaft aufzulaufen, das ist nicht nur ein großer Traum von mir, sondern meiner Meinung nach eine der größten Erfolge, die man im Sport erreichen kann“. Im März 2023 erstmals nominierte ihn Glenn Solberg für einen Lehrgang des ‘‘Drei-Kronen-Teams“. Sollte sich Gustavs Traum erfüllen, stünde ihm, zumindest mit Blick auf den Spielort, vorerst keine große Veränderung bevor. So trägt die schwedische Nationalmannschaft ihre EM-Vorrundenspiele in der SAP Arena aus – potenzieller Heimvorteil also für den leidenschaftlichen Golfer und Hobby-Koch.

Nachdem er sich optimal in die Mannschaft, den Verein und die Region eingefügt hat, gibt es abschließend noch eine Sache zu klären: Gustavs Spitznamen. „Uwe hat am ersten Tag ‘‘Guschtel“ zu mir gesagt, aber wirklich durchgesetzt hat sich das noch nicht“, schildert der Rückraumspieler. Es ist dem sympathischen Schweden nur zu wünschen, dass er einen erfolgreichen Saisonbeginn bei den Löwen hinlegt, verletzungsfrei bleibt und sich im Optimalfall für die Nationalmannschaft empfehlen kann. Vielleicht hat sich bis dahin dann auch ein Bei- bzw. Rufname durchgesetzt.