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Stojanović hält den Sieg fest

EHF-Cup: 27:25-Erfolg der Löwen im Viertelfinal-Hinspiel in Velenje

Die Rhein-Neckar Löwen haben durch ein 27:25 (14:13) beim slowenischen Vizemeister RK Gorenje Velenje die Tür Richtung Halbfinale im EHF-Cup einen Spalt breit aufgedrückt. Basierend auf einer kämpferischen Glanzleistung wurde am Ende der Erfolg im Viertelfinal-Hinspiel perfekt gemacht. Das Rückspiel wird am kommenden Samstag (24. März) in der Mannheimer MWS Halle ausgetragen. Anwurf ist um 19 Uhr.

Im Hexenkessel Rdeča dvorana in Velenje avancierte Keeper Goran Stojanović mit 19 gehaltenen Bällen zum Matchwinner. „In der ersten Halbzeit haben wir klare Chancen nicht genutzt und nach der Pause haben wir uns in einer Phase wirklich sehr schwer getan. Aber ich bin trotzdem sehr zufrieden. Die Mannschaft hat wirklich einen Riesen-Charakter gezeigt und die Partie in der Schlussphase zu ihren Gunsten gedreht“, erklärte Löwen-Trainer Guðmundur Guðmundsson nach einem tollen Fight.

Der Isländer hatte am Vorabend seine Sieben beim Abschlusstraining auf ein aggressives, slowenisches Team eingestimmt. Den Badenern war durchaus bewusst, dass die Aufgabe in Velenje zu einer richtig harten Nuss werden würde: „Dieser Gegner ist in eigener Halle eine Macht. Wir sind mit dem nötigen Respekt hierhergekommen und wollen uns eine gute Ausgangsbasis fürs Rückspiel erarbeiten“, hatte Guðmundsson vor dem Duell formuliert. Seine Mannschaft war also gewarnt. Und unterm Strich lief es genauso, wie es sich die Löwen vorgestellt hatten. Dem flinken Rechtsaußen Fahrudin Melić gelang die schnelle 2:0-Führung, aber die Löwen hatten die passende Antwort parat. Michael Müller und Andy Schmid zum Ausgleich. Karol Bielecki ballerte dann die Badener zum ersten Mal in Front – 3:4 (7.). Zwar drehten die Slowenen die Begegnung erneut, aber Uwe Gensheimer nutzte die Überzahl zum 6:9 (15.). Eine Drei-Tore-Führung, die Velenje erneut egalisieren konnte. Dann gewannen die Badener das Unterzahlspiel und hielten den Vorsprung auch zur Pause. Weil Stojanović im Kasten einige Klasse-Paraden – insgesamt acht im ersten Durchgang – zeigte und obwohl die Löwen zu fahrlässig mit ihren Chancen umgingen: 13 Fehlwürfe wurden nach 30 Minuten notiert. Zu viele.

Nach dem Wechsel hatten die Badener dann einige ganz knifflige Situationen zu überstehen. „Wir waren nicht mehr so effektiv im Angriff, hatten gegen die aggressive Deckung der Slowenen unsere Probleme. Außerdem ging der Arm der Schiedsrichter sehr früh nach oben und wir waren insgesamt lange in Unterzahl“, beschrieb Guðmundsson die Phase Mitte des zweiten Abschnitts, als der ehemalige Löwe Nikola Manojlović das 22:20 für seine Farben erzielt hatte und der slowenische Spitzenreiter drauf und dran war, nachzulegen. „Da kam auch enormer Druck von den Rängen, aber wir haben es als Mannschaft geschafft, haben dagegengehalten und am Ende, als Velenje auch ein bisschen platt war, sind uns ein paar leichte Tore gelungen“, erklärte Kreisläufer Bjarte Myrhol. Eine Schlüsselszene: Beim 23:22 (53.) warf Niko Medved Stojanović den Siebenmeter an den Kopf und erhielt die Rote Karte. Im Gegenzug erzielte Bielecki den Ausgleich und Patrick Groetzki gelang nach 13 Minuten wieder die Führung für die Löwen, die Krzysztof Lijewski, Ivan Čupić und Gensheimer mit einem 3:0-Lauf in der Schlussphase ausbauen konnten. „Das war ein enges Spiel, eine ganz heiße Kiste. Aber wir haben es geschafft, Velenje die erste Niederlage zuzufügen“, meinte Keeper Stojanović und fügte an: „Wir waren heute nicht bei 100 Prozent unserer Leistung, haben nicht das Niveau der beiden zurückliegenden Spiele erreicht. Das wollen wir im Rückspiel besser machen.“ Denn für den Montenegriner, der sich im slowenischen Hexenkessel sichtlich wohlfühlte („so eine Stimmung ist Motivation für mich, das wünsche ich mir auch am nächsten Samstag“), bedeutet der Sieg mit zwei Toren (noch) nichts: „Das war erst die erste Halbzeit, die zweite liegt noch vor uns.“ Und auch Trainer Guðmundsson warnt: „Einfach wird das nicht. Wir hoffen auf eine volle Halle und bauen auf unseren achten Mann, unsere Fans.“

Bevor es nun also am nächsten Samstag im Viertelfinal-Rückspiel des EHF-Cups gilt, müssen die Löwen erst noch eine hohe Hürde in der Bundesliga überspringen: Am Dienstag fahren die Badener zum Landesderby nach Göppingen. Anwurf der Partie in der EWS Arena gegen Frisch Auf ist um 20.45 Uhr.

RK Gorenje Velenje: Gajić, Taletovič (n.e.) – Dolenec (6/1), Bezjak (4), Manojlović (6) – Melić (5), Medved – Bajram (1) – Cehte (1), Miklavčič (2), Golčar, Gams (n.e.), Šimič, Pucelj, Dujmovič (n.e.), Gaber.
Rhein-Neckar Löwen: Stojanović, Fritz (n.e.), Svensson (n.e.) – Müller (5), Schmid (3), Bielecki (4) – Čupić (3), Gensheimer (4/2) – Myrhol (3) – Roggisch, Lijewski (3), Groetzki (2), Ruß, Gunnarsson (n.e.), Lund.
Strafminuten: Medved (2), Cehte (2), Melić (2), Pucelj (2) – Myrhol (2), Roggisch (4), Müller (2), Gensheimer (2).
Trainer: Branko Tamše – Guðmundur Guðmundsson.
Zuschauer: 2.000.
Zeitstrafen: 5 – 5
Disqualifikation: Medved (53.).
Spielfilm: 2:0 (2.), 3:3 (6.), 4:5 (8.), 6:5 (11.), 6:9 (15.), 7:10 (19.), 10:12 (22.), 13:14 (Hz.), 17:16 (37.), 17:18 (41.), 20:19 (44.),22:20 (47.), 23:22 (52.), 23:24 (55.), 24:26 (58.), 25:27 (Endstand).
Siebenmeter: 2/1 – 2/2.
RK Gorenje Velenje: Medved scheitert an Stojanović.
Schiedsrichter: Zigmārs Stoļarovs / Renārs Līcis (Lettland).
Beste Spieler: Gajić – Stojanović.