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Storm sauer auf Hanning
Mannheim. Es knistert in der Handball-Bundesliga – und zwar gewaltig. Die Rhein-Neckar Löwen sind sauer auf die Berliner Füchse, weil der Hauptstadt-Klub seit Tagen den badischen Spitzenverein angreift. Auslöser der Berliner Attacken ist Alexander Petersson. Der Isländer steht noch bis 2012 bei den Berlinern unter Vertrag, dann wechselt er zu den Gelbhemden. Der Rückraumspieler ist eine der zentralen Figuren im Team des Tabellenzweiten, der ein direkter Rivale der Löwen im Kampf um die Champions-League-Plätze ist.
Füchse-Trainer Dagur Sigurdsson ärgert sich darüber, dass Petersson viel Einsatzzeit bei der WM bekommt und Löwe Ólafur Stefánsson geschont wird. Beide Akteure spielen im rechten Rückraum, für die Isländer geht es bei der WM um nichts mehr. Pikant: Nationaltrainer des EM-Dritten ist Löwen-Coach Gudmundur Gudmundsson.
„Ich habe mit Alexander gesprochen und er hat mir gesagt, dass er angeschlagen und einfach platt ist. Trotzdem hat er fast immer durchgespielt. Gleichzeitig hat Stefánsson nur sehr wenig gespielt. Und dann lese ich in der isländischen Zeitung, dass er sagt, dass er fit ist. Das verstehe ich nicht, da habe ich den Eindruck, dass Gudmundur auf die Löwen Rücksicht nimmt“, schimpft Sigurdsson im Interview mit Handball-world.com.
Für den Angriff aus der Hauptstadt hat Löwen-Manager Thorsten Storm überhaupt kein Verständnis. „So geht man nicht miteinander um. Wenn man etwas besprechen will, ruft man an und klärt das persönlich und intern. Ein Trainer stellt immer den Spieler auf, der besser ist. Das hat Gudmundur getan. Stefánsson hat einfach nicht gut gespielt bei der WM, Petersson dagegen sehr gut“, meint der Geschäftsführer der Badener. Er bläst zum Gegenangriff, nachdem sein Kollege Bob Hanning zuletzt behauptet hatte, Petersson sei während der WM von Gudmundsson zur Unterschrift bei den Löwen gedrängt worden. „Es ist kein guter Zustand, dass Bob Hanning als Manager der Füchse seine Doppelfunktion als Fernsehexperte dazu nutzt, seine eigene Politik gegen unseren Trainer oder für seinen Klub zu betreiben“, sagt Storm: „So etwas macht man nicht. Und es ist auch nicht gut, wenn ein Vereinsmanager ständig TV-Spiele kommentiert. Ein oder zwei Mal pro Saison ist das für aktive Vereinsvertreter ja in Ordnung, aber so geht das nicht.“
Von Marc Stevermüer
28.01.2011