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Teamplayer und Anführer (BNN)

Löwen verteilen Vorschusslorbeeren an ihren künftigen Coach Jacobsen

Kronau/Östringen (sog). Das Urteil kommt aus berufenem Munde. „Das ist menschlich und sportlich eine super Wahl. Er passt sehr gut in unser Konzept. Wir haben einen guten Trainer und werden wieder einen guten Trainer haben“, kommentierte Andy Schmid die seit gestern auch offizielle Verpflichtung von Nikolaj Jacobsen als Coach der Rhein-Neckar Löwen ab kommendem Sommer. Der Regisseur aus der Schweiz hatte vor seinem Engagement beim Handball-Bundesligisten in der Saison 2009/10 bei Bjerringbro-Silkeborg in Dänemark gespielt, wo Jacobsen von 2007 bis 2011 Co-Trainer war. Der 41-Jährige erhält bei den Löwen einen Vertrag bis 30. Juni 2016.

Der ehemalige Weltklasse-Linksaußen von Bayer Dormagen und THW Kiel löst Gudmundur Gudmundsson ab, der bekanntlich nach dieser Saison Nationaltrainer der dänischen Männer wird. Jacobsen ist derzeit Chefcoach des dänischen Meisters und Champions-League-Teilnehmers Aalborg HB und nutzt wie Gudmundsson eine Ausstiegsklausel in seinem bis 2015 gültigen Vertrag. „Damals als ich als Spieler in die Bundesliga gewechselt bin, wollte ich mich beweisen und mit den Besten der Welt messen. Bald möchte ich mich in der stärksten Liga der Welt als Trainer beweisen. Dabei habe ich auf das richtige Angebot von einer guten Mannschaft gewartet, mit der ich etwas erreichen und die oben mitspielen kann“, erklärte Jacobsen, der auch Torhüter Niklas Landin aus beider Zeit in Silkeborg kennt.

Den längsten Kontakt aber hat Jacobsen zu Löwen-Geschäftsführer Thorsten Storm. Als der Däne beim THW Kiel von 1998 bis 2004 sich den Ehrentitel „Zaubermaus“ erspielte, verantwortete Storm das Marketing des Serienmeisters. „Mit Nikolaj Jacobsen geben wir einem jungen, ehrgeizigen Trainer eine große Chance, die erfolgreiche Arbeit von Gudmundur Gudmundsson fortzuführen. Nikolaj ist sehr geradlinig und kommunikativ. Ein Teamplayer, der zugleich aber auch Anführer ist“, sagte der Manager.

Gudmundsson blieb laut eigener Aussage bei der Suche nach einem Nachfolger außen vor. „Ich wünsche ihm viel Erfolg“, sagte der Isländer. Viel mehr als den Namen seines Erben interessiert den Noch-Coach aber die nächste Aufgabe, die morgen auf die Löwen wartet. Der Tabellenvierte der Bundesliga empfängt in der SAP-Arena (20.15 Uhr) Aufsteiger ThSV Eisenach.

Gudmundsson wird auf Rechtsaußen Patrick Groetzki zurückgreifen können, dessen Bauchmuskelblessur abgeklungen ist. Auch Abwehrchef Oliver Roggisch dürfte trotz ausgekugelten Fingers einsetzbar sein. Offen ist, ob Torhüter Goran Stojanovic nach seiner Knieverletzung zurückkehrt.