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Tim Suton: Hoffnungsträger für den deutschen Handball

Tim Suton gilt als das größte Nachwuchstalent im deutschen Handball. Jetzt wurde der Spieler der HG Saarlouis für die U19-Weltmeisterschaft in Ungarn nominiert. In der Branche sieht man ihn schon länger als einen Hoffnungsträger für den schwächelnden deutschen Handball.

Mitte Juni war der Tiefpunkt erreicht. Erstmals verpasste die deutsche Handballnationalmannschaft die Qualifikation für eine Europameisterschaft, nachdem bereits die Olympischen Spiele in London im letzten Jahr ohne deutsche Beteiligung stattfanden. Ein tiefer Sturz, schließlich hatte die DHB-Auswahl noch 2007 mit dem Weltmeistertitel im eigenen Land für ein „Wintermärchen“ gesorgt. Doch bereits damals gab es warnende Stimmen, die darauf hinwiesen, dass die Vereine mehr auf den Nachwuchs bauen sollten. Dieser rückt nach der historischen Pleite nun noch mehr in den Fokus – und damit auch Tim Suton von der HG Saarlouis.

Mit 17 Jahren bester Torschütze

Gerade mal 17 Jahre alt ist der Rückraumspieler des Zweitligisten und schon einer der größten Hoffnungsträger des deutschen Handballs. Zuletzt wurde Suton von DHB-Jugendkoordinator Christian Schwarzer und DHB-Trainer Heiko Karrer in den Kader für die U19-Weltmeisterschaft in Ungarn nominiert. Bei den Titelkämpfen der Junioren soll er im August für Deutschland wenn möglich genauso erfolgreich auf Torejagd gehen wie letzte Saison in der 2. Bundesliga. In der Liga war der Youngster mit 181 Treffern der erfolgreichste Torschütze seines Vereins, bei dem sein Vater Goran als Trainer tätig ist.

Heuberger, Schwarzer und Brand loben

Seine starken Auftritte bei den Saarländern sorgten für jede Menge Lobeshymnen in der Handball-Szene. Für Bundestrainer Martin Heuberger ist er das „Ausnahmetalent des Jahres“, Christian Schwarzer vergleicht ihn schon jetzt mit dem französischen Superstar Nikola Karabatic und Weltmeister-Trainer Heiner Brand spricht von einer „sensationellen Entwicklung“. Es scheint fast so, als stehe Suton symbolisch für die Hoffnung auf bessere Zeiten im deutschen Handball.

Zweitspielrecht bei den Löwen

Doch bis dahin ist es noch ein weiter Weg. Den nächsten Schritt seiner Entwicklung will Suton in der kommenden Saison machen. Und dieser nächste Schritt heißt 1.Bundesliga. Zwar steht Suton auch weiterhin bei Saarlouis unter Vertrag und soll dort auch weiterhin regelmäßig zum Einsatz kommen. Dank eines Zweitspielrechtes der Rhein-Neckar Löwen könnte der 1,91 Meter große Rückraumspieler aber zumindest Erstligaluft schnuppern. Vorerst betrachtet ihn der letztjährige Bundesligadritte allerdings noch als Investition in die Zukunft.

Weiterhin für Deutschland?

Dann will auch die Deutsche Nationalmannschaft wieder eine stärkere Rolle einnehmen. Mit Tim Suton in zentraler Rolle? Noch ist nicht sicher, ob das junge Talent auch im Herrenbereich mit em Bundesadler auf der Brust aufläuft. Denn erst mit 18 Jahren muss sich Suton, der im baden-württembergischen Kirchheim unter Teck geboren wurde, entscheiden, für welche Nation er aufläuft. Auch Kroatien oder Bosnien-Herzegowina, Herkunft seines Vaters, wären mögliche Optionen. Doch aktuell deutet alles darauf hin, dass Suton dem DHB-Trikot treu bleibt. Dann könnte er bald vielleicht dabei helfen, den zuletzt so arg gebeutelten Deutschen Handballverband, aus dem Tief heraus zu neuen Höhen zu verhelfen.

Erschienen auf sr-online.de.