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Tkaczyk ein Auslaufmodell?

Mannheim. (jog) Für die Rhein-Neckar Löwen war der 15. Saisonsieg am Donnerstagabend gegen MT Melsungen recht flott abgehakt. Mit 35:26 (19:11) hatte die Lindgren-Sieben die hessischen Gäste aus dem Herzen der Natur vor 4.815 Fans in der SAP Arena nach Hause geschickt. „Wir haben viele einfache Tore gemacht“, sagte etwa Olafur Stefansson im Businessbereich. Der Isländer war wegen seiner Rotsperre aus dem GroßwallstadtSpiel (28:27) zum Zuschauen verurteilt.

Stattdessen feierten Rückraum-Mittelmann Grzegorz Tkaczyk (29) und Kreisläufer Bjarte Myrhol (27) ihr Comeback. Der Ex-Nordhorner Myrhol hatte keine Anpassungsprobleme, wohingegen der polnische Vizeweltmeister Tkaczyk nach fast einjähriger Bundesliga-Abstinenz vor recht schwierigen Zeiten steht.

Dass er wegen seiner langwierigen Knieverletzung erst einmal die Blockade im Kopf lösen muss, zeigte sich gleich bei einigen Szenen. Gerade in Eins-gegen-eins-Situationen zögerte „Mister Tatoo“ mit seinem radikalen Irokesenschnitt den Tick zu lange. Ob er wohl wieder richtig fit wird? Nach RNZ-Informationen soll Tkaczyk, der im Dezember 2007 gemeinsam mit Landsmann Karol Bielecki vom SC Magdeburg zu den Löwen stieß, möglichst zu einem neuen Verein (Füchse Berlin?) transferiert werden, sofern sich ein Käufer findet, der ihn aus seinem bis Juni 2011 gültigen Vertrag ablöst. In Handballszene-Kreisen wird als potentieller Nachfolger weiterhin der Schweizer Andy Schmid (26) von Bjerringbro-Silkeborg gehandelt. Schmid liebäugelt mit „dem Weg von Dänemark nach Deutschland“, den auch Löwen-Aufsichtsratsvorsitzender Jesper Nielsen verkörpert.

Handlungsbedarf herrscht angesichts der Unwägbarkeiten bei Tkaczyk und der Ambitionen bei den Löwen ohnehin. Die finanzstarken Nordbadener wollen partout an die deutsche und internationale Spitze – so einfach sind die Dinge in der Löwen-Manege.

 13.03.2010