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Tolles „Halbzeitergebnis“ – Löwen bringen Sieg aus Zagreb mit
31:28 der Badener im Hinspiel des Champions-League-Achtelfinals beim kroatischen Meister
Ruhe bewahrt im Hexenkessel und eine gute Ausgangsbasis geschaffen: Die Rhein-Neckar Löwen haben das Hinspiel im Achtelfinale der Champions League gegen RK Croatia Zagreb mit 31:28 (15:12) gewonnen. Vor gut 10.000 Zuschauern in der Arena Zagreb avancierten dabei Uwe Gensheimer mit zehn und Olafur Stefansson mit sieben Treffern zu den erfolgreichsten Werfern der Badener.
Trainer Guðmundur Guðmundsson war nach den 60 Minuten sehr zufrieden: „Wir haben zeitweise sehr gut gespielt, haben gut in der Defensive gestanden und geduldig in der Offensive agiert.“ Allerdings wusste der Isländer auch: „Wir haben noch eine Partie vor uns, auf die wir uns sehr gut vorbereiten werden. Es ist erst Halbzeit.“ Das Rückspiel steigt am Donnerstag (19 Uhr) in der Mannheimer SAP ARENA. „Ein Auswärtssieg in Zagreb ist natürlich viel wert. Aber wir müssen am Donnerstag ähnlich agieren und den Gegner auf Distanz halten. Denn die Kroaten haben wirklich eine starke Mannschaft“, erklärte Rechtsaußen Patrick Groetzki. Zarko Sesum fügte an: „Am Donnerstag steht uns noch ein hartes Stück Arbeit bevor. Ich sehe die Chancen, in die nächste Runde einzuziehen bei 50:50.“
Erinnerungen wurden wach: An jenen 4. Oktober 2008, als die Löwen neues Parkett betraten. Das der Champions League. In Zagreb absolvierten die Badener ihre Feuertaufe in der Königsklasse, wussten deshalb am Sonntagabend ziemlich genau, was auf sie zukommt. Damals gab es in der kroatischen Hauptstadt in der Gruppenphase ein 33:33 – nun sollten es mit dem Startschuss in die Ko-Phase zwei Zähler werden. „Wir fahren dahin, um zu gewinnen“, lautete der einhellige Tenor bei den Löwen. Und entsprechend legten die Löwen los. Diszipliniert im Angriff imponierten sie bereits zu Beginn mit einer kompakten Teamleistung. Zeichen dafür war nicht nur, dass sich beim 4:6 (10.) alle sechs Feldspieler jeweils einmal in die Torschützenliste eingetragen hatten. Beim 7:10 (20.) stand dann zum ersten Mal ein Drei-Tore-Vorsprung für die Gäste zu Buche. Grund genug für Zagreb, die Grüne Karte zu legen. Aber auch nach der Auszeit für die Kroaten blieben die Badener am Drücker und hielten die Drei-Treffer-Distanz bis zum Halbzeitpfiff. Nur 12 Gegentore – das konnte sich sehen lassen und war Ausdruck für eine aggressive, hellwache Defensive, die sich nur selten in Verlegenheit bringen ließ.
„Wir hatten die Marschroute, ruhig und diszipliniert zu spielen. Und das haben wir von Anfang an gut umgesetzt“, konstatierte Ivan Čupić, der in der kroatischen Heimat seinen 25. Geburtstag feierte und vor der Partie mit sehr viel Applaus begrüßt worden war. Der Rechtsaußen bedankte sich artig nach dem Sieg bei seiner Mannschaft: „Das war mein schönstes Geburtstagsgeschenk.“ Čupić und seine Teamkollegen ließen sich nach dem Wechsel auch nicht von dem 21:21-Ausgleich und dem anschließenden Höllenlärm in der Arena aus der Ruhe bringen. 16:20 hatten die Löwen nach 40 Minuten geführt, dann rückte Keeper Skof zwischen die Pfosten und der kroatische Titelträger holte Tor um Tor auf. 21:21 – nach 45 Minuten. Auszeit Rhein-Neckar Löwen. „Und wir haben super reagiert, sind wieder in Führung gegangen. Ich bin wirklich sehr zufrieden mit der Leistung und der Konzentration meiner Mannschaft. Hier gewinnt man schließlich nicht alle Tage“, so Coach Guðmundsson, der mit ansah, wie sein Team bis zum Ende erneut drei Treffer vorlegte. Es war tatsächlich die erste Heimniederlage von RK Zagreb in dieser Champions-League-Saison. „Wir haben jetzt eine Riesenchance, ins Viertelfinale einzuziehen. Ich hoffe nun beim Rückspiel auf die Unterstützung unserer Anhänger und eine tolle Atmosphäre in der Mannheimer SAP ARENA. Das hat sich die Mannchaft verdient“, sagte Löwen-Manager Thorsten Storm.
RK Croatia Zagreb: Sego, Pesic (ab 27.), Skof (ab 40.) – Kopljar (5), Balic (1), Spiler (4) – Jaskic (4), Strlek (5/1) – Gal (5) – Maric (n.e.), Kopco, Gojun (4), Stepancic (n.e.), Matulic (n.e.), Bogunovic (n.e.), Valcic (n.e.).
Rhein-Neckar Löwen: Szmal, Fritz (ab 50.) – Stefánsson (7), Lund (3), Tkaczyk (4) – Čupić (2), Gensheimer (10/3) – Myrhol (1) – Roggisch (1), Šešum, Sigurðsson (n.e.), Bielecki, Schmid (1), Gunnarsson, Groetzki (2), Müller (n.e.).
Strafminuten: Gojun (4), Kopco (2), Gal (2) – Myrhol (4), Lund (2), Roggisch (4).
Trainer: Ivica Obrvan – Guðmundur Guðmundsson.
Zuschauer: 10.000.
Schiedsrichter: Kenneth Abrahamsen / Arne M. Kristiansen (Norwegen).
Spielfilm: 1:3 (3.), 2:4 (7.), 6:7 (16.), 7:10 (20.), 12:15 (Hz.), 15:19 (39.),16:20 (40.), 21:21 (45.), 22:24 (48.), 24:25 (50.), 25:27 (53.), 27:28 (57.), 28:31 (Endstand).
Zeitstrafen: 4/5.
Siebenmeter: 1/1 – 4/3.
Rhein-Neckar Löwen: Gensheimer scheitert an Skof.
Beste Spieler: Kopljar, Gojun – Gensheimer, Stefánsson.