Veröffentlichung:

„Tolles Konzept in Kielce“

Heidelberg. Er ist ein Dinosaurier unter den Rhein-Neckar Löwen: Bereits seit 2005 saust Kasa Szmal für die Gelbhemden durch die Manege, hechtet, springt, macht und tut. Die Fans verehren ihn, lieben ihren Kasa, schätzen vor allem seine offene und herzliche Art. Doch bald werden sie auf ihn verzichten müssen. In diesem Sommer oder spätestens ein Jahr später wird der Torhüter seinen Lebensmittelpunkt verschieben. Es geht zurück nach Polen, in die Heimat, dorthin, wo alles begann. „Es ist schade, aber das muss irgendwann mal kommen“, sagt Szmal im RNZ-Gespräch, „auch wegen meiner Familie.“

Die steht nämlich über allem, ist ihm heilig. „Mein Sohn Filip soll in Polen eingeschult werden“, verrät Szmal. Doch auch für den Papa ist die Rückkehr kein riesiger Rückschritt. Im Gegenteil. Ein neues Kapitel beginnt, ruhmreich soll es werden. „Mit Vive Kielce werde ich einen Verein mit tollem Konzept haben. Sie werden von Jahr zu Jahr stärker“, schwärmt der 31-Jährige.

Bleibt die Frage, ab wann er für Kielce über die Platte „fliegt“? Szmal: „Ich habe mit Löwen-Manager Thorsten Storm gesprochen und mit ihm ausgemacht, dass ich schon nach dieser Saison gehen werde, falls sie einen Ersatz finden.“ Gerüchte über ein neues Vertragsangebot der Löwen, das extrem niedrig dotiert gewesen sein soll, kann er nicht bestätigen: „Über Geld haben wir nicht gesprochen.“

Storm bestätigt das. Er sagt außerdem: „Wenn Kasa geht, ist das nicht nur sportlich, sondern auch im sozialen Bereich ein großer Einschnitt.“ Eine schnelle Lösung wird angestrebt. Laut Storm ist es eine „Selbstverständlichkeit, dass wir bei einem verdienten Spieler wie Szmal nach einer Lösung suchen, unter der das Team sportlich aber nicht leiden darf.“ Sein Verhältnis zu Szmal bezeichnet Storm als so offen, dass der Pole mit seinem Wechselwunsch direkt auf ihn zukam.

In Sachen Torhüter-Suche hält sich Storm bedeckt. Auf die Frage nach dem Neuen und speziell nach Dan Beutler (SG Flensburg-Handewitt) antwortete er: „Kein Kommentar.“ Wie auch immer: Die Spekulationen um Beutler halten sich hartnäckig am Löwen-Himmel. Und der soll sich heute weiter aufhellen: Um 19 Uhr gastiert Gummersbach in der SAP Arena. Es wird ein heißer Tanz. Szmal pustet tief durch: „Gummersbach spielt eine offensive Abwehr, mit der wir häufig Probleme hatten.“ Doch ein Sieg ist Pflicht, um weiter von der Champions-League-Qualifikation träumen zu dürfen.

Aber ein Erfolgserlebnis wäre noch aus einem anderen Grund wichtig. Szmal bringt es auf den Punkt: „Beim Final Four in Hamburg treffen wir auch auf Gummersbach, schlagen wir sie jetzt, schlagen wir sie auch dort. Aus psychologischer Sicht wäre das ganz wichtig!“ Na dann…

Von Daniel Hund

 31.03.2010