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Toreverhinderer glänzt als Torjäger (BNN)

Löwen-Turbo zündet auch dank Kneer

Mannheim. Das war die perfekte zweite Welle. Demonstriert vor allem von Stefan Kneer, der bei den Rhein-Neckar Löwen ja eigentlich fürs Toreverhindern zuständig ist. Doch gestern bewies der Sinzheimer, dass er es auch sehr gut versteht, Treffer zu erzielen. Siebenmal netzte der Zugang aus Magdeburg beim 32:20 (15:9)-Sieg gegen die TSV Hannover-Burgdorf vor offiziell 4 307 Zuschauern in Mannheims SAP-Arena ein. Der Tabellenführer kam oft durch Tempogegenstöße zu seinen Treffern.

„In allererster Linie bin ich ja für die Abwehr zuständig. Das hat heute nicht so gut geklappt wie in den ersten Spielen, aber auf die sieben Tore mit der zweiten Welle lässt sich aufbauen“, sagte Kneer, der nicht vergaß, die Leistung von Torhüter Niklas Landin im ersten Abschnitt zu loben. Auch Andy Schmid fand: „Niklas hat viele Bälle weggenommen.“ Um sie dann in den Lauf seiner schnellen Vorderleute zu passen. „So einfache Tore tun uns gut“, sagte Schmid.

Zehn Minuten lang, bis zum 6:6, hielten die Gäste die Partie offen. Die Löwen brauchten Anlaufzeit, um in der Abwehr richtigen Zugriff zu bekommen auf die Offensive der Niedersachsen. Dann aber stand das Löwen-Bollwerk. Und Landin parierte allein in den ersten 30 Minuten ein Dutzend Bälle.

Weil auch der in der Anfangsformation eingesetzte Harald Reinkind seine Chance nutzte und in der 18. Minute seinen dritten Treffer erzielte zum 11:6, lagen die Löwen nach einem 5:0-Lauf alsbald mit fünf Toren vorn. Drei von Torge Johannsen verwandelte Siebenmeter brachten die Hannoveraner auf 9:12 heran, doch dann zündete der Tabellenführer wieder den Turbo. Von Guardiola und zweimal Groetzki erfolgreich abgeschlossene Schnellangriffe brachten den 15:9-Pausenstand. „Dank unserer Abwehr und einem starken Landin sind wir über die erste und die zweite Welle zu vielen Toren gekommen“, bilanzierte Trainer Nikolaj Jacobsen zufrieden.

Die Löwen-Abwehr stand auch nach Wiederbeginn felsenfest. Erst in der 40. Minute gelang Hannover der zehnte Treffer, bis dahin hatten die Gastgeber die Führung schon auf elf Tore ausgebaut. „Nach dem 20:9 war das Spiel gelaufen“, sagte Jacobsen.

Rhein-Neckar Löwen: Kneer (7), Ekdahl du Rietz (6), Groetzki (5), Reinkind, Sigurmannsson (beide 4), Guardiola Villaplana (2), Myrhol, Petersson, Schmid, Suton (alle 1).

TSV Hannover-Burgdorf: Johannsen (5), Hykkerud (4), Candau, Dräger, Häfner, Sevaljevic (alle 2), Buschmann, Gudmundsson, Szücs (alle 1)

Von Reinhard Sogl