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Traumstart für DHB-Auswahl

Deutschland gewinnt den WM-Auftakt gegen Polen mit 29:26

Erstes Spiel, erster Sieg bei der Handball-WM in Katar für die deutsche Nationalmannschaft. In der Neuauflage der WM-Playoffs gegen Polen behielten Uwe Gensheimer und Co. die Nase vorne.

Was für ein intensiver Fight zwischen zwei Teams, die sich inzwischen wirklich in- und auswendig zu kennen scheinen: Deutschland gegen Polen – nach den beiden Duellen in den Playoffs zur WM, in denen die DHB-Auswahl am Ende den Kürzeren zog, kam es zum Auftakt der Welttitelkämpfe ausgerechnet wieder zu diesem emotionalen Duell. Die deutsche Nationalmannschaft war bekanntlich dank einer Wildcard des Internationalen Handballverbands (IHF) ins Turnier nachgerückt. Doch die Neuauflage des Nachbarschaftsduells hatte dieses Mal dank großem Kampfgeist und hervorragender Moral das bessere Ende für Kapitän Uwe Gensheimer und Co. 29:26 hieß es nach 60 Minuten, die für deutsche Handballfans einer Achterbahn der Gefühle geglichen haben müssen.

Wie schon in den beiden K.o.-Spielen im Juni erwischte das Team vom neuen Bundestrainer Dagur Sigurdsson einen ordentlichen Start ins Spiel. Während die polnische Auswahl in den ersten Minuten immer wieder durch Krzysztof Lijewski in Front ging, nahm das DHB-Team den Kampf an und blieb dran. Die erste Führung sprang folgerichtig nach 11 Minuten durch Patrick Groetzki (4:3) heraus. Allerdings änderte sich nichts am engen Spielverlauf: Erst in Spielminute 26 setzte sich die Nationalmannschaft erstmals mit 3 Toren ab, baute die Führung durch Gensheimer und Schöngarth zur Halbzeit sogar auf 17:13 aus.

Nach der Pause dann aber erneut eine Art Parallele zu den WM-Playoffs: Gleich nach Wiederanpfiff kassierte Spielmacher Martin Strobel eine von insgesamt sechs deutschen Zwei-Minuten-Strafen und das DHB-Team verlor seine Souveränität. Nach und nach kämpften sich die vom deutschen Trainer Michael Biegler trainierte polnische Auswahl zurück ins Spiel, begünstigt durch Unkonzentriertheiten und fahrige Abschlüsse im deutschen Spiel. Beim Stand von 19:18 zog Bundestrainer Sigurdsson die Notbremse, nahm eine Auszeit und gab fortan Altmeister Michael „Mimi“ Kraus mehr Spielzeit im Angriff. Doch die Polen ließen nicht locker, glichen in der 42. Spielminute sogar zum 20:20 aus. Immer wieder die wurfgewaltigen Rückraumschützen Krzysztof Lijewski und Michal Jurecki versetzen der deutschen Mannschaft giftige Nadelstiche.

Doch die Köpfe der DHB-Auswahl blieben oben. Zweimal Kapitän Gensheimer, der allerdings im Spielverlauf auch zwei Strafwürfe vergab, und der alles überragende Steffen Weinhold vom THW Kiel (insgesamt 9 Treffer) bauten die deutsche Führung in einem wahren Zwischenspurt  wieder auf 23:20 aus. Trotz gehöriger Hektik und einiger strittiger Situationen in der Schlussphase gelang es Deutschland, diese Führung zu konservieren.

 

Aufstellung und Tore DHB: Heinevetter (3 Paraden), Lichtlein (10 Paraden), Kneer, Gensheimer (7/1), Sellin (1/1), Wiencek (1), Pekeler (1), Groetzki (4), Weinhold (9), Strobel (3), Schmidt, Kraus (1), Müller, Schöngarth (1), Böhm, Brux (1)

Foto: DHB / Sascha Klahn