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Treffen der Trashtalker
Neu-Löwe Ivan Martinović freut sich auf Samstag, auf die stimmungsvolle SAP Arena und das Wiedersehen mit Ex-Klub Melsungen
Für Ivan Martinović ist es ein ganz besonderes Spiel. Nicht nur, weil er erst zum zweiten Mal als Löwe in der SAP Arena aufläuft und die einmalige Atmosphäre der Löwen-Höhle aufsaugen wird wie ein trockener Schwamm. Es geht außerdem gegen das Ex-Team des Neu-Löwen und nicht zuletzt darum, wer in dem Duell der Frühstarter bzw. beim Treffen der Trashtalker die Nerven behält.
In Folge 93 des Löwenfunk, dem Handball-Podcast der Rhein-Neckar Löwen, spricht Ivan Martinović natürlich über das Wiedersehen mit der MT Melsungen. Zwei Jahre lang hat der Linkshänder für die Nordhessen gespielt, allein in 44 Bundesliga-Partien 192 Tore erzielt. Dabei bremsten ihn zwei Verletzungen aus. In der Saison 2022/23 war es der Knöchel, in der Saison 23/24 die Schulter. Gemessen daran, fiel die Produktion des sympathischen Halbrechten mehr als ordentlich aus.
Bei den Löwen hoffen alle, dass es vorbei ist mit den Leidenszeiten. In seinen ersten beiden Spielen im gelben Trikot hat Ivan Martinović extrem viel Lust gemacht auf mehr. Zehn Tore gegen Kiel zum stimmungsvollen Auftakt in der SAP Arena, elf Tore beim ersten Gastspiel der Saison in Bietigheim: So kann man mal debütieren für seinen Klub. Und von Abkühlung ist nichts zu spüren, nicht nur, weil der 26-Jährige das feurige Gemüt eines Kroaten mitbringt auf die Platte.
Treffen der Trashtalker: „Psycho-Spielchen“ unter Linkshändern
Er wolle unbedingt zeigen, warum ihn die Löwen geholt haben, und diesen Klub „wieder nach oben führen“, sagt das vielseitige Wurfwunder u.a. auch im Löwen-Podcast. Zusatzmotivation braucht er nicht. Und dennoch ist die Begegnung am Samstag etwas Besonderes. „Ich werde am Tag vor dem Spiel mal vorbeifahren und schon einmal anfangen mit dem Trash-Talk“, scherzt Ivan Martinović auf die Frage, wie es aussehe mit dem Kontakt zu den ehemaligen Teamkameraden.
Am engsten ist der Mann mit der Nummer fünf mit den beiden Rechtsaußen der MT, Timo Kastening und Dimitri Ignatow. Von beiden habe er viel gelernt in Sachen „Psycho-Spielchen“ auf dem Feld. Die Nase vorn habe definitiv der Jüngere von beiden. „Dimi“ sei der Meister in Sachen spitzer Worte Richtung Gegenspieler. Von ihm habe er sich viel abgucken können. Er selbst sehe zwar lieb aus, sagt Ivan Martinović: „Aber bei mir kommt das dann überraschend.“
Bei aller Frotzelei, bei allem Augenzwinkern: Wenn es am Samstag ab 19 Uhr zur Sache geht auf dem Feld in der SAP Arena, werden sämtliche Freundschaften ruhen. Löwen und Melsunger gehen mit weißer Weste in das direkte Duell. Beide Teams haben ihre ersten beiden HBL-Spiele gewonnen, dabei zuhause wie auswärts für echte Ausrufezeichen gesorgt; die Löwen mit dem Heimsieg über Kiel, Melsungen mit einem deutlichen Erfolg in Lemgo.
Treffen der Trashtalker: Martinović sieht Ex-Klub wieder in Top-5
Wie er die MT einschätze, wird Ivan Martinović von Podcast-Host Kevin Gerwin gefragt: „Richtig stark“, antwortet der Gast und ergänzt: „Ich sehe sie wieder in den Top-5. Sie haben einen breiten Kader und viele sehr gute Spieler.“ Neu dabei bei der MT sind unter anderem der aus Flensburg bekannte Shooter Aron Mensing und Alexandre Cavalcanti, vielseitiger portugiesischer Nationalspieler, der aus Nantes nach Nordhessen kam.
Klar ist: Bringen beide Mannschaften ihre Leistung, kann es ein Duell auf Augenhöhe werden. Traditionell ist ordentlich Pfeffer drin in den Begegnungen zwischen Gelben und Roten. Dabei setzten sich in 44 Vergleichen 33 Mal die Löwen durch. Zuletzt allerdings hatte die MT die Nase vorn, gewann beide Partien der vergangenen Saison. Wer sich das Spektakel am Samstag nicht entgehen lassen möchte, der findet hier noch Tickets für das Top-Spiel des 3. HBL-Spieltags zwischen dem Vierten (Löwen) und dem Zweiten (Melsungen).