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TuS ist heute Außenseiter gegen RN-Löwen (KZ)

Wie SC Freiburg gegen die Bayern

Das spannende Saisonfinale in der Fußball-Bundesliga lässt auch einen Handballer nicht kalt. Jens Schöngarth, Rückraumspieler des TuS N-Lübbecke, outet sich als Fan des SC Freiburg. „Ein Punkt in Hannover und die ganze Stadt feiert den Klassenerhalt“, so Schöngarths Lieblingsvorstellung für Samstag Nachmittag. Am Abend sind er und seine Mitspieler in eigener Halle gegen die Rhein-Neckar Löwen (Anwurf 19 Uhr) dann selber gefordert.

Bekanntlich sorgten Schöngarths Freiburger am vergangenen Spieltag mit dem Sieg gegen den FC Bayern für die große Überraschung – ein Steilpass, den Lübbeckes Trainer Sead Hasanefendic vor dem Heimspiel gegen den Tabellenzweiten zu verarbeiten weiß: „Das zeigt, dass du im Sport immer eine Chance hast. Auch wir gegen die Rhein-Neckar Löwen.“

So wie in der vergangenen Saison, als die Lübbecker den Favoriten in der Merkur-Arena mit 23:22 besiegten – zwei Punkte, die den Mannheimern in der Endabrechnung zum Gewinn des Meistertitels fehlten. Diesmal scheint das Titelrennen schon früher zugunsten des THW Kiel entschieden, die Chancen der Löwen sind nur noch theoretischer Natur.

Auch für den TuS N-Lübbecke geht es im drittletzten Saisonspiel nicht mehr um viel. Am Ende einer enttäuschenden Saison inklusive Trainerwechsel wird zumindest der Klassenerhalt stehen. Was bleibt ist die Motivation, sich vor den eigenen Fans ordentlich zu präsentieren. „Der Gegner hat einen breiteren Kader und mehr Möglichkeiten und ist der Favorit. Doch wenn wir mit Emotionen und unseren Zuschauern spielen, ist es nicht unmöglich“, meint Hasanefendic.

Dem ehrgeizigen Kroaten ist anzumerken, dass er nicht zufrieden ist. Nach einem sehr guten Start unter seiner Regie mit 7:1-Punkten gingen zuletzt zwei Spiele in Folge verloren. „Wir haben diese Chancen verpasst. Es gibt einen großen Unterschied zwischen dem, was die Mannschaft kann und dem, was sie manchmal zeigt“, so Hasanefendic vielsagend.

„Das Spiel gegen Balingen war wirklich ernüchternd. Wir haben ohne Einstellung und Charakter gespielt“, pflichtet Jens Schöngarth seinem Trainer bei. „Auch unsere Leistung in Göppingen war enttäuschend und kann nicht unser Anspruch sein. Deshalb müssen wir jetzt als Mannschaft eine Reaktion zeigen.“

Leichter gesagt als getan, denn zum einen ist heute Abend eine der besten deutschen und auf europäischer Bühne erfolgreiche Mannschaft zu Gast, zum anderen muss der TuS N-Lübbecke mehrere Spieler ersetzen. Nationalspieler Niclas Pieczkowski, Linksaußen Maximilian Schubert und Kreisläufer Frank Loke fallen verletzungsbedingt für das Heimspiel aus.

„Wir müssen brutal gut verteidigen und jeder für den anderen da sein“, möchte Jens Schöngarth aus der Not eine Tugend machen – so wie der SC Freiburg gegen die Bayern.