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U20 im Gruppenfinale unter Druck

Am Sonntagabend gegen Island brauchen die DHB-Junioren einen Sieg – oder ein Remis plus Schützenhilfe

U20 im Gruppenfinale unter Druck: Am Sonntagabend gegen Island brauchen die DHB-Junioren einen Sieg - oder ein Remis plus Schützenhilfe.
Elias Scholtes traf gegen Serbien dreimal.

U20 im Gruppenfinale unter Druck: Deutschlands Handball-Nachwuchs hat sich bei der EM in Portugal in eine anspruchsvolle Lage gebracht. Am Abend gegen Island (ab 18 Uhr live auf ehftv.com) braucht die Truppe um das Löwen-Duo Mats Grupe / Elias Scholtes einen Sieg, um aus eigener Kraft in die Hauptrunde einzuziehen. Bei einer Niederlage ist das Turnier definitiv beendet. Und im Falle eines Unentschieden sind die DHB-Junioren auf Schützenhilfe angewiesen. Unser EM-Experte Daniel Haase ist gespannt, wie die Mannschaft mit dieser Druck-Situation umgeht.

Das 30:33 gegen Serbien am Freitag war in der Haase-Analyse teils selbstverschuldet, teils auf die starke gegnerische Offensive zurückzuführen. „Serbien war körperlich sehr präsent. Vor allem die Kreis-Kooperation, aber auch generell das Spiel von Milos Kos, hat man einfach nicht in den Griff bekommen“, sagt Daniel Haase. Elf Treffer erzielte der junge Mann mit der Statur eines Modellathleten, war zu keinem Zeitpunkt zu stoppen. Wenn man dazu Abschlussschwäche und einige Unkonzentriertheiten der Deutschen addiert, kommt unter dem Strich eine verdiente Niederlage heraus. Eine, die das Team von Martin Heuberger in Zugzwang bringt.

U20 im Gruppenfinale unter Druck: „Praktisch ein K.o.-Spiel“

„Es wird spannend sein zu sehen, wie das Team mit einer solchen Situation umgeht. Es ist ja praktisch ein K.o.-Spiel“, bringt es Löwen-Coach Haase auf den Punkt. Island, das mit nur einem Punkt in den letzten Spieltag von Vorrundengruppe D geht, muss gewinnen und ist dann immer noch darauf angewiesen, dass Serbien im abschließenden Gruppen-Duell Italien schlägt. Ein Unentschieden wäre für die „Isis“ definitiv zu wenig. Deutschland könnte sich dann noch Hoffnungen machen aufs Weiterkommen, das dann gelänge, falls Italien gegen Serbien höchstens einen Punkt holt.

U20 im Gruppenfinale unter Druck: Am Sonntagabend gegen Island brauchen die DHB-Junioren einen Sieg - oder ein Remis plus Schützenhilfe.
Daniel Haase im Einsatz als Junglöwen-Trainer.

Um solchen Rechenspielereien aus dem Weg zu gehen, ist der Auftrag klar: Island schlagen. Was es dafür braucht? Daniel Haase legt sich fest: „Die Führungsspieler müssen funktionieren. Es wird Zeit, dass die Jungs ihre PS auf die Platte bringen.“ In Sachen Potenzial macht sich der Nachwuchs-Experte keine Sorgen. Da habe das Team trotz vieler Ausfälle und rumpeliger Vorbereitung genug auf dem Kasten. Beim Blick auf den Gegner fällt laut Haase dessen „sehr kompakte 6-0-Abwehr“ auf, zudem eine „sehr männliche“ Spielweise.

Deutschlands Junioren werden voll dagegenhalten müssen und sollten einen Fehlstart wie gegen Italien und Serbien unbedingt vermeiden. Sonst könnte aus der anspruchsvollen Lage schnell eine verzweifelte werden. Die Leistungen seiner Löwen-Schützlinge gegen Serbien beurteilt Daniel Haase übrigens positiv: „Mats hat stark gehalten, Elias die Aufholjagd in der zweiten Halbzeit mit befeuert.“ Am Ende reichten sieben Grupe-Paraden und drei Elias-Tore nicht, um die Wende zu schaffen.

Bilder: Junglöwen / Kenny Beele / federacao portuguesa de andebol