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Über Montpellier nach Köln?

Heidelberg/Wien. Einen Wunschgegner hatten sie nicht. Zumindest offiziell hielt man sich in den letzten Tagen bedeckt. Bei den Rhein_Neckar Löwen sagte man vielmehr das, was man als Profi eben so sagt, in solch einer Situation. Zum Beispiel: „Leichte Gegner gibt es sowieso nicht mehr.“ Oder: „Wenn man den Titel will, muss man jeden schlagen.“ Seit gestern Abend wissen die Badener nun, wen es im Viertelfinale der Champions League zu schlagen gilt, wenn man beim abschließenden Final-Four-Turnier in Köln (28. und 29. Mai) noch dabei sein möchte: Es ist Montpellier, der Karabatic-Klub.

Thorsten Storm sah es kommen. Er war bei der Auslosung in Wien vor Ort, hatte die Kugeln genau im Blick. Nervös war er nicht. Storm kennt das Prozedere. Mit dem Ergebnis war er zufrieden, hat aber Respekt: „Montpellier ist ein Top-Team, das uns in den beiden Spielen alles abverlangen wird. Ich hoffe, dass uns im Hinspiel viele unserer Fans unterstützen werden.“ Wann genau gespielt wird, ist derzeit noch unklar. Wobei ein zeitlicher Rahmen bereits abgesteckt ist: Das erste Duell in Mannheim steigt zwischen dem 20. und dem 24. April, das Rückspiel zwischen dem 27. April und dem 1. Mai. Storm: „Unser Heimspiel wird natürlich in der SAP Arena stattfinden. Der Ostersonntag wäre ein Traum, aber das Fernsehen hat hier das letzte Wort.“

Doch bei all der Vorfreude auf die Königsklasse, schon morgen ruft wieder die Bundesliga. Eine Herkules-Aufgabe steht an: Die Gelbhemden gastieren beim THW Kiel (19.30 Uhr). Der Manager: „Es ist eines der wenigen Spiele, in denen wir mal der Außenseiter sind.“ Auch wegen der Verletzungssorgen: „Börge Lund und Bjarte Myrhol werden uns wohl erneut fehlen“, verrät Storm, der auf dem Flug nach Wien ein kurioses Erlebnis hatte: Kein Geringerer als Rennsportlegende Niki Lauda flog die Maschine. Storm grinsend: „Bei der Begrüßung über die Bordlautsprecher dachte ich mir noch, ’halt mal, den kenne ich doch’: Er hat uns Glück gebracht.“

Champions League, Viertelfinal-Paarungen: HSV Hamburg – Medwedi Tschechow, Rhein-Neckar Löwen – Montpellier HB, SG Flensburg-Handewitt – BM Ciudad Real, FC Barcelona – THW Kiel.

Von Daniel Hund

 05.04.2011