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Ungefährdeter Sieg gegen TSV Burgdorf

Starker Auftritt der Löwen beim 36:28

Die Heimpremiere von Guðmundur Guðmundsson ist geglückt. Nur vier Tage nach dem 31:30-Erfolg in der Champions League beim FC Barcelona gewannen die Rhein-Neckar Löwen auch ihr Bundesliga-Heimspiel gegen die TSV Hannover-Burgdorf mit 36:28 (21:13). „Das war ein wichtiger Sieg“, freute sich der neue Cheftrainer. „Denn nach einem Highlight wie dem Sieg in Barcelona ist es immer schwierig, sich auf den Bundesliga-Alltag zu konzentrieren.“

Nein, diesmal mussten die Fans der Löwen nicht bis zur letzten Sekunde zittern, ehe gegen die TSV Burgdorf der Sieg unter Dach und Fach war. Im Gegenteil: Die 7.898 Zuschauer in der SAP ARENA sahen eine bärenstarke erste Halbzeit der Gelbhemden, in der sie zwar eine Viertelstunde benötigten, um die Niedersachsen abzuhängen, doch danach gab es kein Halten mehr. Los ging es mit einigen guten Paraden von Henning Fritz und gleichmäßig verteilten Toren in der Offensive. Die Löwen schienen frühzeitig davonzuziehen (5:1, 9.), doch eine kleine Schwächephase und ein Fehlpass von Børge Lund leiteten ein kurzes Hannoveraner Comeback ein. Dann ging es los. Ólafur Stefánsson glänzte wie gewohnt als überragender Passgeber, der pfeilschnelle Ivan Čupić erzielte Kontertor um Kontertor und bildete mit Uwe Gensheimer eine starke Flügelzange, die es zusammen – zu gleichen Teilen – im ersten Abschnitt alleine auf zehn Tore brachte. Mit einem 5:0-Lauf zog die Guðmundsson-Sieben unaufhaltsam auf 13:7 davon. Mann der ersten Halbzeit war allerdings Grzegorz Tkaczyk, der erst spät für Karol Bielecki in den linken Rückraum kam, dann aber blitzschnell heiß lief und binnen kürzester Zeit vier Mal einnetzte, einmal nach eigenem Ballgewinn und anschließendem „Tunnel“ gegen TSV-Keeper Jendrik Meyer. Krönender Abschluss des ersten Durchgangs war Gensheimers Pass quer durch die Zone auf Čupić, der zum 21:13 verwandelte. Applaus zur Halbzeit – das hatte es beim 27:26-Zittersieg im März nicht gegeben. Der einzige, der beim Gang in die Kabine haderte, war Stefánsson, der trotz des Acht-Tore-Vorsprungs mit seinen Kollegen noch Dinge diskutierte, die es zu verbessern galt.

Patrick Groetzki, der Siegtorschütze vom März, kam im zweiten Abschnitt zunächst auf der für ihn ungewohnten Position im rechten Rückraum zum Einsatz und fiel gleich mit einem Assist auf Róbert Gunnarsson auf. Später wechselte er auf seine angestammte Position nach Rechtsaußen und Lund versuchte sich mit Andy Schmid als Spielmacher auf halbrechts. Guðmundsson hatte angesichts der deutlichen Führung Zeit, etwas zu experimentieren. Der Sieg seiner Sieben geriet auch nie in Gefahr, allerdings sorgte eine mehrminütige Torlosigkeit verbunden mit einem 0:5-Durchhänger dafür, dass Burgdorf auf 27:20 „verkürzte“. Nach einer Auszeit war es Bielecki, der die Torflaute beendete. Den Schlusspunkt eines insgesamt starken Auftritts setzte der Mann des Abends, Grzegorz Tkaczyk, der neun seiner elf Versuche versenkte und einmal nur knapp am Pfosten scheiterte.

„Die ganze Mannschaft hat heute souverän gespielt“, wollte der Pole seine Leistung nicht überbewerten. „Wir haben sehr konzentriert agiert und die Partie 60 Minuten kontrolliert. In der zweiten Halbzeit haben wir ein bisschen unsere Kräfte gespart, denn es steht ein schweres Champions-League-Spiel in Celje an und unser Ziel ist es, auch dort alles zu geben und wie in Barcelona zu gewinnen.“ Sein Trainer sah dem Team die wenigen Nachlässigkeiten in den zweiten 30 Minuten nach. „Das ist völlig normal“, sagte Guðmundsson. „Ich kann mit dieser Leistung sehr gut leben.“ Zufrieden war auch Manager Thorsten Storm, der eine „überzeugende Leistung“ und „viel Spielfreude“ gesehen hatte. Keine Frage: Die Generalprobe für den nächsten Königsklassen-Kracher am Samstag (20:15 Uhr) in Celje ist geglückt.

Rhein-Neckar Löwen: Fritz, Szmal (bei einem Siebenmeter) – Stefánsson, Lund (1), Bielecki (4) – Čupić (6), Gensheimer (6/1) – Myrhol (6) – Schmid, Roggisch, Tkaczyk (9), Gunnarsson (4), Ruß, Groetzki.
TSV Hannover-Burgdorf: Meyer, Puljezević (ab 31.) – Jurdžs (6), Olsen (1), Hallgrímsson (1) – Jónsson (5), Johannsen (4) – Svavarsson (5) – Buschmann, Lehnhoff (5/4), Rydergård, Fauteck (n.e.), Będzikowski (1), Blanke (n.e.).
Strafminuten: Tkaczyk (2), Roggisch (2) – Svavarsson (2), Rydergård (2).
Trainer: Guðmundur Guðmundsson – Aron Kristjánsson.
Zuschauer: 7.898.
Schiedsrichter: Colin Hartmann (Magdeburg) / Stefan Schneider (Irxleben).
Spielfilm: 3:0 (5.), 6:2 (10.), 8:7 (15.), 13:7 (20.), 16:9 (25.), 21:13 (Hz.) – 24:14 (35.), 27:17 (40.), 27:20 (45.), 30:23 (50.), 33:26 (55.), 36:28 (Endstand).
Zeitstrafen: 2 / 2.
Siebenmeter: 1/1 – 6/4.
TSV Hannover-Burgdorf: Lehnhoff scheitert an Fritz.
TSV Hannover-Burgdorf: Lehnhoff scheitert an Fritz.
Beste Spieler: Tkaczyk, Čupić – Jurdžs.