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Uwe Gensheimer in Torlaune
Mannheim. Die deutsche Handball-Nationalmannschaft hat bei ihrer Generalprobe für die am Dienstag beginnende Europameisterschaft gestern zwei Gesichter gezeigt. Beim letztlich ungefährdeten 34:22 (17:14)_Sieg gegen Brasilien lief im ersten Durchgang wenig zusammen, dafür zeigte die DHB-Auswahl nach der Pause, dass bei der Kontinental-Meisterschaft mit ihr gerechnet werden muss.
Besonders herzlich wurde Uwe Gensheimer von den 12.400 Zuschauern bei seinem „Heimspiel“ in der SAP Arena begrüßt, und der Rechtsaußen, der gleich in der Startformation auflief, bedankte sich mit Toren. Bei zehn Versuchen gelangen ihm zehn Treffer – ohne jeglichen Fehlversuch. Entsprechend zufrieden war der Mannheimer mit seiner Leistung. „Ich wäre sehr enttäuscht, wenn ich bei der EM nicht dabei sein könnte“, sagte Gensheimer zu der heutigen Nominierung. Aber auch der Rhein-Neckar Löwe konnte zunächst nicht verhindern, dass noch Sand im Getriebe der deutschen Auswahl war.
Zu viele Fehler hielten die Südamerikaner im ersten Durchgang im Spiel, und zu viele Missverständnisse führten dazu, dass der Außenseiter mithielt. Einspielt wirkte das deutsche Team in den ersten Minuten nicht. Aber was möglich ist, wenn das Team von Bundestrainer Heiner Brand ins Rollen kommt, das wurde im zweiten Durchgang deutlich, als die Abwehr sicherer stand und vorne die Chancen genutzt wurde. Nun hatte Brasilien keine Chance mehr, zudem ging ihnen mit zunehmender Spieldauer die Luft aus.
Bei der EM-Generalprobe gestern in der SAP Arena gegen Brasilien gönnte Bundestrainer Heiner Brand Rückraumspieler Holger Glandorf wegen dessen Zerrung im rechten Oberschenkel eine Erholungspause. „Nach dem Ausfall von Pascal Hens und Sebastian Preiß will ich nichts riskieren“, begründete Brand diese Maßnahme. Der Linkshänder ist die zentrale Figur im rechten Rückraum und gilt als gesetzt im 16-köpfigen EM-Kader, den Brand heute nominieren will.
Welche Akteure aus dem derzeit noch 19 Spieler starken Aufgebot Brand zu Hause lassen wird, behielt er noch für sich. „Ich habe klare Vorstellungen von der Formation der Mannschaft. Vielleicht werde ich 17 Spieler mitnehmen und 15 nominieren. Aber das weiß ich noch nicht. Es ist immer besser, bis zum letzten Augenblick zu warten“, sagte Brand. Er will sich so mit Blick auf das schon obligatorische Verletzungspech vor großen Turnieren möglichst viele Optionen offen halten.
Deutschland: Gensheimer 10, Müller 2, Theuerkauf 2, Flohr 2, Christophersen 3,Weinhold 1, Jansen 2, Späth 1, Kaufmann 3, Kraus 1, Sprenger 4, Schröder 2, Haaß 1.
Brasilien: Filho 6/3, Ribeiro 4/1. Zuschauer: 12.000. Stenogramm: 4:1, 4:3, 9:8, 12:8, 13:11, 17:14 (Halbzeit), 17:15, 22:15, 24:16, 29:17, 34:22 (Endstand).
Von Hasso Waldschmitt
14.01.2010