Veröffentlichung:

Verbessertes Deutschland lässt Estland keine Chance

Zweites EM-Quali-Spiel – zweiter Sieg

Julius Kühn überragte bei den Deutschen.

Die deutsche Handball-Nationalmannschaft hat auch ihr zweites Länderspiel unter Trainer Alfred Gislason gewonnen und liegt damit weiterhin voll im Soll, was die Qualifikation zur EHF EURO 2022 betrifft. Am Sonntagnachmittag setzten sich die Deutschen bei Außenseiter Estland mit 35:23 (13:12) durch und behaupteten die Führung in Gruppe 2, in der das zweite Spiel zwischen Bosnien-Herzegowina und Österreich aufgrund zahlreicher Corona-Fälle im Team der Bosnier bereits am Samstag abgesagt worden war.

Angeführt von Löwen-Kapitän Uwe Gensheimer gelingt ein guter Start. Julius Kühn versenkt seinen ersten Hammer zum 0:1, Johannes Bitter landet zwei Paraden, Gensheimer bringt den ersten Siebenmeter zum 0:2 im Tor unter (4.). Dass noch längst nicht alles rund läuft bei der DHB-Auswahl, zeigen die nächsten Aktionen. Trotz der Führung produzieren die Deutschen leichte Fehler und laden damit die Esten zu leichten Toren ein. Beiden Mannschaften ist anzumerken, dass ihnen eine lange Länderspiel-Pause in den Knochen steckt. Auch den Gastgebern unterlaufen immer wieder einfache Abspiel- und Technik-Fehler. Ein Handball-Leckerbissen kann so nicht entstehen.

Ex-Löwe Hendrik Pekeler machte ein starkes Spiel.

Stark aus deutscher Sicht das Rückraum-Spiel: Vor allem Kühn profitiert von viel Bewegung und guten Kreuzungen. Siebenmal trifft der Mann aus Melsungen in der ersten Halbzeit. Absetzen können sich die Deutschen trotzdem nicht, weil Estland ihre Fehler knallhart bestraft. Beim 7:11 passiert das dreimal in Folge, steht es binnen drei Minuten wieder 10:11 (23.). Sieben Minuten später geht es mit 12:13 in die Halbzeitpause. Heraus geht es mit drei schnellen Toren durch Hendrik Pekeler, Gensheimer und Kühn. Mit dem 12:16 aus Sicht der Esten lässt sich das Ganze wieder ruhiger angehen. Und dieses Mal bleiben die Deutschen auch cool.

Pekeler setzt nach Finn Lemke (2) den dritten imposanten Block und trifft vorne zum 13:17 (35.) und 13:20 (40.). Mit weiterhin hoher Konzentration und Motivation baut das Team die Führung aus. Franz Semper macht mit seinem ersten Tor nach seiner Einwechselung das 14:22 (42.), Tobias Reichmann per Gegenstoß nach dem nächsten Ballgewinn das 14:23 (44.). Entschieden ist die Partie zu diesem Zeitpunkt allemal. Der Bundestrainer wechselt durch, bringt unter anderem Marcel Schiller für Gensheimer und Juri Knorr auf der Mitte für Marian Michalczik. Estland wiederum gibt sich nicht auf, nutzt weiterhin jeden deutschen Lapsus, kommt durch Armi Pärt auf 17:23 heran (47.).

Der Rest ist für die Deutschen Form-, für die Esten Ehrensache. Nach 60 Minuten steht es – auch in der Höhe verdient – 35:23.

Bilder: Sascha Klahn