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Zum Gislason-Debüt ein hartes Stück Arbeit

DHB-Team gewinnt zum Auftakt der EM-Qualifikation nach schwacher erster Halbzeit gegen dezimiertes Bosnien-Herzegowina

Alfred Gislason bei seinem Trainerdebüt als DHB-Coach.

Gegen ein Rumpfteam von Außenseiter Bosnien-Herzegowina hat Neu-Bundestrainer Alfred Gislason mit der deutschen Handball-Nationalmannschaft ein erfolgreiches Debüt und damit den optimalen Start in die Qualifikation zur EHF EURO 2022 hingelegt. In Düsseldorf feierten Deutschlands beste Handballer am Donnerstagabend ein 25:21 (9:13) und setzen sich damit nach dem ersten Spieltag auf Platz eins von Gruppe 2. Den Gruppenauftakt hatte bereits am Mittwoch Österreich mit einem 31:28 über Estland für sich entschieden. Estland ist Deutschlands nächster Quali-Gegner am Sonntag (15.15 Uhr/ab 15 Uhr live im ZDF).

Der Start in die Partie fällt denkbar dürftig aus, die ersten beiden Treffer gehen an die Gäste, die gerade einmal mit elf Spielern, nur einem Torwart und keinem Linkshänder im Rückraum angereist waren. In den vergangenen Tagen hatten sich bei Bosnien-Herzegowina zu den zahlreichen Verletzten mehrere positiv auf das Coronavirus Getestete hinzugesellt. Einer Spielverlegung, wie von Bosnien beantragt, hatte der ausrichtende Verband (EHF) nicht zugestimmt. Umso erstaunlicher, wie sich die in Blau spielenden Jungs um Flensburg-Star Benjamin Buric im Tor präsentierten und zwischen der 8. und 15. Minute von 2:2 auf 2:6 wegzogen.

Trotz Auszeit und Abwehrumstellung gelingt es den Deutschen in den kompletten ersten 30 Minuten nicht, auch nur halbwegs in die Partie zu finden. Hinten zu zaghaft, vorne zu hastig, insgesamt zu fehlerhaft an allen Fronten: So würgt sich die DHB-Auswahl durch eine Halbzeit zum Vergessen. Beispiele? Uwe Gensheimer wirft einen Versuch von außen am Tor vorbei, knallt einen Siebenmeter an die Latte. Timo Kastening scheitert im Gegenstoß frei vor Buric, Spielmacher Juri Knorr liefert mit einem Fehlpass die Vorlage zum 7:11 aus der Deutschen Sicht. Zur Pause steht es – völlig verdient – 9:13.

Nach der Pause packen die Deutschen in allen Belangen eine große Schippe drauf, profitieren von der wachsenden Müdigkeit der dezimierten Bosnier sowie der Verletzung von Spielmacher Ivan Karacic. Danach treffen die Deutschen viermal in Folge, machen aus dem 11:14 ein 15:14 (39.). Mit unbändigem Kampfgeist und einer genauso einfachen wie effektiven Angriffstaktik hält der Außenseiter weiter Kontakt. Bis zum 23:21 (58.) scheint sogar eine Sensation möglich, dann nutzen die Deutschen zwei technische Fehler und freuen sich am Ende über ein doch noch recht deutliches 25:21. Löwen- und DHB-Kapitän Uwe Gensheimer erzielte vier Treffer.

„Wir freuen uns über zwei Punkte, waren am Anfang zu hektisch, aber haben in der zweiten Halbzeit deutlich besser gespielt“, sagte Gislason nach dem Debüt dem verbandseigenen Online-Portal dhb.de.

Deutschland: Bitter, Heinevetter – Gensheimer (4), Lemke (1), Wiencek, Reichmann (3/2), Heymann, Pekeler (5), Knorr (1), Michalczik, Häfner (4), Semper (1), Schiller, Kühn (3), Böhm, Kastening (2) 

Bilder: Sascha Klahn