Veröffentlichung:

Vertrauen gerechtfertigt

Mannheim. Als letzter Profi der Rhein-Neckar Löwen kam Patrick Groetzki am späten Mittwochabend aus der Umkleidekabine in der Mannheimer SAP-Arena. Frisch geduscht, modisch-lässig gekleidet – und mit einem zufriedenen Gesichtsausdruck. „Es war ein schönes Gefühl, endlich einmal wieder 60 Minuten durchzuspielen“, sagte der Linkshänder nach dem souveränen 40:25(21:14)-Heimsieg des badischen Handball-Bundesligisten gegen Tabellenschlusslicht MT Melsungen. „Und ich denke, dass ich meine Chance ganz gut genutzt habe“, fügte der Pforzheimer an, der gegen die Nordhessen erstmals seit langem wieder eine komplette Partie absolvieren durfte und sich dabei nahtlos in das bestens funktionierende Löwen-Ensemble einfügte.

Dabei kam dem 21 Jahre alten Pforzheimer die Spielpause vor dieser Partie durchaus gelegen. „Da wir drei Rechtsaußen dabei hatten, war die Woche mit der Nationalmannschaft eigentlich nicht allzu anstrengend“, meinte Groetzki, der bei den EM-Qualifikationsspielen gegen Österreich und in Lettland kaum zum Einsatz kam. „Aber ich habe die vergangene Woche für mich ganz gut genutzt, war unter anderem jeden Tag im Kraftraum“, erzählte der Youngster, der gegen die ab und an überforderten Melsunger drei blitzsaubere Treffer erzielte. „Auf diese Leistung können wir aufbauen“, meinte der Nationalspieler, der im vorherigen Liga-Spiel bei den Füchsen Berlin überhaupt nicht zum Einsatz gekommen war.

Da allerdings Ivan Cupic, mit dem sich Groetzki die Rechtsaußenposition teilt, mit einer Knieblessur von den Auftritten mit dem kroatischen Nationalteam zurückgekehrt war, schenkte Löwen-Coach Gudmundur Gudmundsson dem Pforzheimer von Beginn an das Vertrauen – und der Profi mit der Nummer 24 auf dem Trikot bedankte sich für diese Entscheidung mit einer tadellosen Leistung. „In der zweiten Halbzeit habe ich mich allerdings eher wie bei Intervall-Läufen gefühlt“, meinte Groetzki schmunzelnd, nachdem er nach der Pause die rechte Außenbahn rauf und runter gerannt war, von seinen Nebenleuten jedoch nicht mehr in Szene gesetzt wurde. Das soll sich morgen (19 Uhr) ändern, wenn gegen den TV Großwallstadt die nächste Bewährungsprobe auf Groetzki und die Löwen wartet.

Von Christof Bindschädel

 05.11.2010